AUTOMECHANIKA vom 16. bis 20. September auf dem Frankfurt Messegelände

 

Gerhard Wiedemann

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Man darf die Frankfurter Messegesellschaft und ihre Verlautbarungen wirklich nicht für großsprecherisch halten. Eher geht sie einen Schritt zurück und tönt leiser, als sie es könnte. Denn in der Tat wird auf dem Messegelände so eine Weltleitmesse nach der anderen abgehalten. Seit heute die AUTOMECHANIKA und die FRANKFURTER BUCHMESSE folgt am 8. Oktober.

 

Bei Letzterer sind wir nur nicht gewöhnt, diesen wirtschaftlichen Begriff der Weltleitmesse zu nutzen, sondern sprechen lieber von der Welt größter und liebster Buchmesse. Aber was unterm Strich als wirtschaftliches Ergebnis herauskommt, herauskommen muß, das ist halt, daß angeregt durch die Angebote auf der Messe, auch oft schon direkte Abschlüsse für diejenigen, die hier teuer zu bezahlende Ausstellungsstände besetzen, sich durch Aufträge diese finanzieren und für die anderen, die als Fachbesucher kommen, sich die Information zum Nutzen des eigenen Geschäfts auswirkt. Wenn dies bei beiden Partnern eintritt und sich dies im erfolgreichsten Auftragsvolumen niederschlägt, dann spricht man von Weltleitmessen.

 

Für die Frankfurter Messe kommt hinzu, daß die Automechanika ihre eigene Erfindung ist, deren Initialzündung in der so erfolgreichen IAA, also die Internationale Automobilausstellung, liegt. Denn diese wird vom VDA, dem Verband der Automobilindustrie alle zwei Jahre hier in Frankfurt veranstaltet – die Buchmesse jährlich vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – und so lag es nahe, das Zwischenjahr zu nutzen, um über das zu informieren, was rund um das Auto und die Zulieferbetriebe an Neuem da ist oder auch, was man sich von der Automobilindustrie wünscht. Nachdem nun der Erfolg der AUTOMECHANIKA in Frankfurt da war, überlegte sich die Messe Frankfurt - deren Eigner das Land Hessen und die Stadt Frankfurt sind, weshalb die jährlich positive finanzielle Bilanz auch den hiesigen Bürgern zugute kommt! - das Frankfurter Erfolgsmodell in andere Länder – Moskau, Kiew, Madrid, Istanbul - zu übertragen; die AUTOMECHANIKA ist also unter Frankfurter Regie ein Erfolgsmodell. Darüber müssen wir ein andermal wirklich mehr berichten.

 

Jetzt aber zur heute eröffneten AUTOMECHANIKA in Frankfurt. Mit einer Rekordbeteiligung von 4 631 Ausstellern, die aus 71 Ländern kommen, ist das gesamte Messegelände mit 305 000 Quadratmetern ausgebucht. Das bedeutet immer, daß Bewerbern leider auch abgesagt werden mußte, weshalb es einen nicht wundern muß, daß nach der neu errichteten Halle 11 eine Halle 7 geplant ist. Es muß einen auch nicht wundern, daß allein 15 Prozente der Aussteller aus Deutschland eine Fläche von 38 Prozent belegen. Es ist einfach billiger, die Produkte hier en masse zu zeigen, wenn man per Laster oder Waggon die Teilchen, die meist massive Teile sind, aus der Nähe transportieren kann.

 

Zu den Zahlen gehört auch, daß mit den Kraftwagenteilen, die Messeangebot sind, im Handel 43 Milliarden Euro erzielt werden, während bei der Reparatur von Kraftwagen 19 Milliarden zustandekommen. Was wir mit vielen Worten oben beschreiben wollten, heißt im Messejargon ein AFTERMARKET. Muß das sein? Es heißt ja nichts anderes, als daß es darum geht, was nach der Produktion eines Autos damit geschieht, was man heute als Wertschöpfungskette bezeichnet. Von daher ist diese Messe attraktiv für Industrie, Handel und Werkstatt. Sie ist aber auch – und zwar in hohem Maße – die Plattform für den wirtschaftlichen und technologischen Wissenstransfer. Dazu muß man sich nur einmal das Programm der kleinen Tagungen oder Vorträge anschauen. Man kann sozusagen sich auf dieser Messe stündlich fortbilden.

 

Dennoch bleiben als innerer Kern der AUTOMECHNANIKA Teile, Zubehör, Services und Werkstattausrüstung, für die 70 Prozent stehen; die restlichen 30 gehen an Customizing, Car Wash, IT& Management. Preise gibt es auch, denn GREEN DIRECTORY sollen Wegweiser für nachhaltige Produkte auszeichnen, wobei Innovationskraft einer Idee, Material- und Energieeffizienz oder Emissionsbilanz prämiert werden. Von den 44 Bewerbungen in 8 Kategorien kommen 17 Bewerbungen, gleich 39 Prozent, aus dem Inland und 27 aus dem Ausland, was 61 Prozent entspricht. In welchem Maße die AUTOMECHNAIK auch die Aus- und Weiterbildung im Blick hat, wobei es 563 Anmeldungen aus 34 Ländern gibt, 398 aus Deutschland und 3 000 Schüler erwartet werden –folgt in einem späteren Artikel.

 

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