Die ISH-Weltleitmesse für den Verbund von Wasser und Energie - auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 3

 

Rolf E. Maass

 

Ab September gelten dann für Wärmeerzeuger, Warmwasserbereiter, speicher und Verbundanlagen neue Informationsanforderungen. Ab diesem Stichtag müssen die unterschiedlichen Produktgruppen mit einem Energielabel gekennzeichnet werden. Dies ergibt sich aus den EU-Regelungen zur Verbrauchskennzeichnung. Der Verbraucher soll informiert und motiviert werden, möglichst effiziente Geräte zu kaufen.

 

 

Das Label ist dem Endkunden von den Energiesparlampen her schon bekannt, ebenso wie die Einteilung nach Energieeffizienzklassen. Das Label soll somit mehr Vergleichbarkeit beim Kauf einer Heizungsanlage schaffen. Für den Endkunden wird es damit einfacher, die Energieeffizienz als wichtiges Entscheidungskriterium für den Kauf mit einzubeziehen. Zugleich wird dadurch für die Hersteller ein Anreiz geschaffen, die Entwicklung besonders effizienter Geräte voran zu treiben und auch bei der Vermarktung stärker auf energieeffiziente Geräte zu setzen. So schafft die EU-Richtlinie eine Transparenz für den Kunden und steigert langfristig die Energieeffizienz im Gebäudesektor.

 

 

Es gibt in Deutschland 15. Mio. Heizungsanlagen, davon können 75 Prozent als technisch veraltet gewertet werden. Würden diese Anlagen modernisiert und erneuert, könnten rund 30 Prozent des Energieverbrauches in Deutschland eingespart werden, sagte Elmar Esser, Geschäftsführer des ZSHK. Die große Koalition hat den Stopp bei steuerlichen Erleichterungen in der Gebäudesanierung beschlossen, dadurch wird die Energiewende nicht einfacher. Wie sieht die Zukunft im Heizungskeller aus? Gefordert ist die Anwendung neuer Technologien. Erdgas bietet hier Innovationen, um auch Strom zu produzieren. Günstig wirken sich Mikro KWK Anlagen aus, aber auch Gas-Wärmepumpe und Brennstoffzelle sind geeignet.

 

 

Ein Fokus weiterhin in bestehenden Anlagen liegen. Dafür werden Sanierungsfahrpläne gebraucht, solche werden schon von ERDGAS e.V. für Mehrfamilienhäuser geboten. Aber auch im Neubau werden Fahrpläne gebraucht, wenn Neubauten zahlenmäßig auch nicht den größten Anteil am Markt haben, wie Timm Kehler, Vorstand Zukunft Erdgas e.V. einräumte. Bei der Kostenrechnung zählen entweder Brennstoffzelle, Gas-Wärmekopplung oder Solarthermie, die jeweils vielversprechende wirtschaftliche Perspektiven bieten. Erdgas Brennwert + Solarthermie ist die kosteneffizienteste Heizung im Vergleich. Bei einer Trendbefragung mit 1023 Immobilienbesitzern in Deutschland gaben immerhin 89 Prozent an, beim Kauf einer neuen Heizungsanlage den Fachhandwerker als Ansprechpartner und Bezugsquelle zu befragen.

 

 

ERDGAS bleibt im Neubau der Preisleistungssieger, hieß es. Ziel ist, das Gas seine Anteile am Markt auch weiterhin behält. Der Fahrplan zur energetischen Optimierung wird jedoch nicht in Grabenkämpfen ausgefochten, allein der Austausch innerhalb der Energietechniken zählt zu den Erfolgsrezepten in der Energiebranche. Die Heizungsbauer sind jedenfalls intensiv in die Beratungen einbezogen. Zunächst gilt für die beteiligten Hersteller, daß technische Prozesse aufeinander abgestimmt werden. Hier sind eine Reihe an Hausaufgaben zu erledigen. Ab der zweiten Jahreshälfte 2015 sollen die Ergebnisse in den Markt hineingetragen werden. Schließlich kommt jemand vorbei, der ein Label auf die Heizungsanlage klebt, weshalb

 

 

Bei Brennstoffzellen sind die Preise gerade am sinken. Beispielhaft wären auch Gasthermepumpen, die eine hohe Effizienz bei geringen Funktionskosten versprechen, weshalb der Markt diese für sich unbedingt einfordern wird. Nicht zuletzt lockt die Bafa-Förderung mit finanziellen Anreizen bei diesen Anlagen.

 

 

Insgesamt gesehen stellt die Berechnung des Energielabels für Verbundanlagen einen zeitlichen Mehraufwand für die Beteiligten dar. Der Spitzenverband der Gebäudetechnik VdZ erarbeitet deswegen, mit der Unterstützung des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) und des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP), deshalb eine neutrale Weblösung. Auf einer Webplattform werden relevante Daten der Hersteller hinterlegt und ein Tool zur Berechnung des Verbundlabels zur Verfügung gestellt. In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Bausoftware (BVBS) ist zudem eine Schnittstelle zwischen kaufmännischer Software und dem VdZ-Service geplant.

 

INFO:

Das Kürzel VdZ bezieht sich auf den Ursprungsnamen „Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft“. Der Verband existiert bereits seit 1963 und ist seit 1967 Träger (und somit Mitveranstalter) der Weltleitmesse ISH in Frankfurt.

 

Download: Neubaukompass Zukunft Erdgas