Die vierteilige ZDF-Reihe Deutschlands große Clans geht heute weiter!
Roswitha Cousin
Hanau (Weltexpresso) - Sie merken schon, das ist uns richtig wichtig, daß wir gleich noch einmal nachlegen. Öffentliches Fernsehen hat viel mit unserer Sozialisation zu tun, wo zwischen Erstem Programm und dem Zweiten einst Welten, ach zumindest Schluchten existierten. In den letzten Jahren sind wir aber Fan von vielen geschichtliche fundierten Sendungen im ZDF geworden. Gerade Wirtschaftsimperien sind es wert, daß über sie berichtet wird. Kritisch versteht sich, aber auch mit Respekt gegenüber den Menschen, die etwas aufbauten.
Zitate aus der "C&A-Story"
"Ein Brenninkmeijer soll einmal gesagt haben, nachdem die Konkurrenten etwas abfällig meinten 'Die bieten nur Mäntel für Dienstmädchen an': 'Naja, mögen bei den anderen Konfektionären die Kunden in der Kutsche vorfahren. Wir bedienen die, die mit der Straßenbahn oder zu Fuß in unser Geschäft kommen' Diese Idee ist sicherlich grundlegend gewesen für den späteren Erfolg von C&A."
Kai Bosecker, Historiker
"Das Prinzip, mit dem C&A groß geworden ist, ist eigentlich ganz einfach. Es klingt ganz trivial. Man kauft Textilien ganz günstig ein in Billiglohnländern, hängt sie auf den Bügel, verkauft sie, bevor man den Lieferanten überhaupt bezahlt hat und macht damit ein gigantisches Geschäft. Damit ist C&A Jahrzehnte lang sehr, sehr gut gefahren und ganz groß geworden."
Jens Bergmann, Journalist brand eins Wirtschaftsmagazin
"Entscheidend für den Zusammenhalt im obersten Unternehmerkreis war, dass man sich auf diese direkte, ununterbrochene Nachfolge zu den Unternehmensgründern Clemens und August berufen konnte. Und das hieß auch, dass wenn einer dieser Unternehmer entweder vorzeitig aus dem Unternehmen ausschied oder sich auch mal scheiden ließ, seine Kinder nicht mehr die Möglichkeit hatten in den Unternehmerkreis aufzusteigen."
Prof. Mark Spoerer, Historiker
"Diese Einigkeit ist gelebte Tradition. Es sind Wurzeln, die bei den Brenninkmeijers durchaus auch einen religiösen Charakter haben, die sowohl in der Familie als auch in der Firma gelebt werden und das schon seit langen Zeiten. Diese Tradition und diese Historie hat eine eigene Kraft."
Prof. Birgit Felden, Expertin für Familienunternehmen
"Die große Krise in den 90er Jahren wird auch von den Brenninkmeijers selbst als Menetekel gesehen. C&A hat sich auf seinen Erfolgen zu lange ausgeruht. Es hat den Blick für die Welt nicht mehr gehabt. Vielleicht auch weil man intern so sektenartig aufgestellt und dann vollkommen überrascht war, dass neue Player auf dem Markt auftauchten, die das Geschäft ganz anders betrieben haben. Die schneller waren, die modischer waren, die sexy waren. Da haben sich Teenager getroffen in ihrer Mittagspause, nach der Schule, statt der Schule. Das gab es bei C&A nicht. Zu C&A ist man nur mit den Eltern gegangen, wenn die einen da rein gezwungen haben."
Jens Bergmann, Journalist brand eins Wirtschaftsmagazin
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Dienstag, 20. September, 20.15 Uhr
ZDFzeit
Deutschlands große Clans: Die C&A-Story
Ein Film von Manfred Oldenburg und Annebeth Jacobsen"Die Haribo-Story"