„Land & Genuss“  vom 24. bis 26. Februar 2017 auf dem Frankfurter Messegelände, eine Verbrauchermesse, Teil 3

Katharina Klein

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Doch, das wollen wir gleich weitersagen, daß es jeden Tag in den ersten drei Stunden für die tollsten  Blumenzwiebeln, Rhizome und andere Gewächse beim Stand weit rechts in der ersten Reihe, Holland, einen Rabatt gibt: 6 Stück für 20 Euro!


Eigentlich wollten wir schauen, was denn diesmal gegenüber den Vorjahren neu ist. Die Kleiderstände, Leder, Wolle, eine unglaubliche Auswahl. Ja, wir haben geschaut, aber hängen geblieben sind wir bei diesem Stand, der uns auch deshalb herausgefordert hat, weil kein einziger Prospekt vorhanden war, so daß wir die ganzen Blumennamen mit der Hand abgeschrieben haben. Warum? Weil es tolle Blumen sind, die Sie hier für Ihren Garten, den Balkon oder Blumentöpfe relativ preiswert erhalten können – auch nach den ersten Stunden noch.

Erst einmal die FRITILLARIA, die orangefarbene hat den Beinamen AURORA, die gelbe LUTEA und die rote RUBRA MAXIMA. Man sieht ja nur die Zwiebeln und dann die Fotos der blühenden Blumen. Wir erkennen sie leider nicht. Dann schauen wir nach, na klar, bei Wikipedia und lesen, daß es davon 100 bis 140 Arten gibt, die in unseren Breiten wachsen und blühen. Daß es sich um ein Liliengewächs handelt, das hatten wir schon erkannt und auch wenn der ‚Trivialname‘ Schachblume heißt, hilft uns das nicht weiter. Aber hier steht auch, daß am bekanntesten die Zierpflanze Kaiserkrone ist. Natürlich, die kennen wir.

Und wenn dann dort steht, daß Fritillaria-Arten ausdauernde, krautige Planzen sind, dann denken wir an unsere Liliengewächse, die wachsen und wachsen und wachsen. Daß diese Gewächse auch Geophyten sind, ist ein neuer Fachausdruck. Wichtiger ist, daß die vor uns liegenden Zwiebeln
in zwei, drei Schichten  Zwiebelschuppen besitzen, die jetzt durch eine dünne durchscheinende Außenhaut geschützt sind. Die sieht man ganz deutlich. Jetzt wissen wir Bescheid. Also weiter.

AGAPANTHUS

heißt die nächste Zwiebel. Doch, es ist auch eine Zwiebel, und diese heißt noch dazu: EXTRA, das ist die Afrikanische Liebesblume, winterhart, steht daneben. Die kennen Sie auch, weniger von privaten Gärten, aber diese höchst attraktive, aber ein bißchen künstlich wirkenden dicken Blütenbälle in einem leicht fliederfarbenen Blau zieren meist in Kübeln die Cafés der Stadt. Es gibt sie übrigens auch in Weiß, eine absolut stolze und auffällige Pflanze, eine Staude.

Aber, und das ist eigentlich komisch, irgendwie ähneln diese tollen Stücke dem ausgewachsenen Schnittlauch, der dann so blaue Kugeln bildet. Wie eine Miniatur gegenüber der stolzen Großen. Natürlich, das sind zierlauchähnliche Blüten, nur viel größer.  2 Stück können Sie hier für 10 Euro erstehen. Leider fehlt uns die Übersicht, wieviel Sie sonst kosten – und noch immer gilt das Angebot, für 20 Euro 6 Stück in den ersten drei Stunden zu erhalten. Hier lohnt das wirklich.

TRÄNENDES HERZ

Nein, das ist nun kein Liliengewächs, aber zumindest in unserem Redaktionsgarten seit über 20 Jahren ein verläßlicher Frühjahrsbote. Aber erst beim Nachschauen lesen wir, daß das Tränende Herz  eine Mohnblume ist. Das sind diese wunderschönen bis zu 80 Zentimeter hohen Blütenstengel, an denen dunkelrosa herzförmige Blüten sitzen, mit einem weißen Tupfen. Darum ist ein gebräuchlicher Name auch Marienherz, Flammendes Herz oder Herzblume. Das ist wirklich ein wunderschönes Gewächs, das jeden Garten ziert. Übrigens: Das tränende Herz ist die Giftpflanze des Jahres 2017!

Noch immer sind wir am selben Stand! Nein, Pampasgras interessiert uns weniger. Und was ist mit den Saharapflanzen? Das klingt ja interessant, daß diese ohne Wasser wachsen. Und man sieht Bilder der höchst ungewöhnlichen Pflanze in gelb und rot, sie Schoten sind die Blüten. Aber nein, wir wollen doch eher das wachsen lassen, was hierher gehört.


PAEONIEN

Das sind die Pfingstrosen, die einzigartige Blüten besitzen und obwohl es so viele Arten gibt, stammen sie alle aus einer einzigen Familie der Pfingstrosengewächse. Tatsächlich gibt es 32 Arten, aber hier auf der Messe sind wir mit den verschiedenen Farben von Weiß, Rosa und Rot oder den gefüllten Paeonia Karl Rosenfield schon gut bedient. Das haben wir alles aus eigenem Wissen, denn die jungen Männer, die hier marktschreierisch die Kundinnen anziehen, haben kein Interesse, ihre Wurzeln, Zwiebeln und Rhizome noch näher zu erklären. Sie wollen verkaufen! Und jetzt wird es teurer, denn eine Staude kostet 12 Euro,  2 Stück gibt es zum Preis von 20 Euro.


HEMEROCALLIS BABARDOS

Nein, diese Pflanze kenne ich nicht, ist der erste Gedanke, aber wir sprechen ja in unseren Gärten unsere Blumen auch nicht mit ihren fachlichen Gattungsbegriffen an. Diese Stauden, die sich vermehren und ausbreiten, daß man sie oft teilen muß, sind auch Liliengewächse, wir kennen sie als Taglilie in den wunderbarsten Farben und die orangefarbene, die Feuerlilie, die wächst nachgerade wie Unkraut. Ein tolles Gewächs, unverwüstlich – und hier gibt es sie in allen Farben, endlich wissen wir, daß diese weißen GENTLE SHEPHARD heißen. Blütenstände, die so fleischig und auch langblühend sind, daß man leicht geneigt ist, sie in den eigenen Beeten für unecht zu halten, so schön sind sie.


PHLOX

Weniger auffällig und fast in allen mitteleuropäischen Gärten zu finden, ist der Phlox. Und die richtig hohe Staude heißt Phlox paniculata. Genau diese gibt es hier zu kaufen. In all ihrer Vielfalt an Farben und Höhen: lila, weinrot, hellrot, weiß, gesprenkelt. Flammenblume soll der Phlox auch genannt werden, aber wir kennen eher die deutsche Bezeichnung Herbstflieder, weil er erst ab Juli anfängt zu blühen. Aber hier am Stand, als wir dann mit den vielen Käuferinnen reden, erfahren wir, daß es auch Frühblüher gibt. Hier kosten 2 Stück 10 Euro – und Sie erinnern sich, denn darum werden wir hier so ausführlich – 6 Stück 20 Euro täglich in den ersten drei Stunden der Messe, die am Sonntagabend endet.

Nun ist aber genug, über die Japanische Wunderblume, den Rittersporn, die winterharte (!) Amaryllis ein anderes Mal. Und auch über die Kanna, die Krokusse, all die schönen Frühlingsblütler. Wo sind denn eigentlich die Hyazinthen geblieben und auch die Tulpen.  Die erwartet man doch aus Holland am ehesten. Hätten wir die tatsächlich übersehen aus lauter Sucht am Niederschreiben dieser schwierigen Namen? Da müssen wir also noch mal hin!



Foto: Dieses harmlose Foto mit den blühenden Geranien hat nichts zu tun mit den hier dargestellten auffälligen Stauden (c) landundgenuss.de


Info:
Öffnungszeiten:
Fr., 24. Februar 2017, 10:00 bis 20:00 Uhr
Sa., 25. Februar, + So., 26. Februar 2017, 9:00 bis 18:00 Uhr
Eintritt: Erwachsene 12 Euro (ermäßigt 9 Euro) / Kinder bis 12 Jahre frei
www.LandundGenuss.de und www.facebook.com/LandundGenuss
Telefon: +49 69 24788-319