Bildschirmfoto 2018 05 12 um 12.46.32im Rahmen des Women of the World Festivals in der Alten Oper Frankfurt

Eva Mittmann

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 10.5.2018 um 18.30 Uhr ist es soweit: Lisa Stansfield gastiert im bis auf wenige Plätze voll besetzten großen Saal der Alten Oper Frankfurt, um ihr neues Album „Deeper“ vorzustellen. Tags darauf, am 11.Mai, wird sie 52 Jahre alt sein, die “weiße Pop-Queen of Soul”. Stürmische Begrüßung des Publikums, als sie die Bühne betritt.

Der Altersdurchschnitt des Publikums lässt vermuten, dass die meisten Anwesenden mit der Musik zur Zeit der Anfangskarriere der Künstlerin in den 90er-Jahren groß geworden sind. Bereits beim ersten Titel „Everything“ ist zu befürchten, dass die Musik dem Diskosound dieser Zeit treu geblieben ist: Acidhouse-Beats und Synthy-Sounds lassen da keine Zweifel. Nach dem zweiten Song dann die passende Ansage: „Wenn ihr fühlt, dass ihr tanzen wollt, macht es! Die Security kann nichts dagegen tun. They can’t stop you dancing!“

Das Publikum folgt. Sofort stehen die meisten auf, tanzen und klatschen mit. Kein Wunder. Denn die Bandmusiker verbreiten einen unausweichlichen Funky-Groovy-Disco-Sound. Den einen Rhythmus, bei dem jeder mit muss. Hochprofessionell brilliert die Rhythm-Section mit Schlagzeug, Percussion und Bass. Dazu ein ausgefeilter Bläsersatz vom Allerfeinsten mit Trompete und Saxofon. Zusammen mit E-Gitarre, Keyboard und Synthesizer entsteht ein optimal gestalteter Sound in perfekter Feinabstimmung. Mit den Backing-Vocals der stimmgewaltigen Background-Sängerin ergibt sich ein homogenes Klangbild der Extraklasse. Balladen wechseln ab mit Funky-Sounds, bei denen es keinen mehr auf den Sitzen hält. Doch auch die leisen Töne kommen gut an: Sehr schön die Ballade „Just can’t help myself“ - auch deswegen, weil sie vom Arrangement und Klangbild her eher in die Jetzt-Zeit passt. Smooth und groovy kommt auch der Song „Love of my Life“ daher, der zum Mitschwingen einlädt.

Bei dem Welthit „All round the world“ dann stehen schließlich alle auf. Die einen freiwillig, um mitzusingen, die anderen eher unfreiwillig, um noch etwas von der Show zu sehen. Lisa hält das Mikrofon ins Publikum und es entsteht ein Wechselgesang zwischen dem Publikum und ihr. Fast ein magischer Moment – wäre da nicht immer noch dieser Retro-Disco-Sound. Doch diese unverwechselbare Power-Stimme zieht ungeachtet dessen alle in ihren Bann. Energiegeladen nicht nur die Stimme: Voller Elan läuft und tanzt die Sängerin pausenlos hin und her quer über die Bühne. Soviel Energie ist ansteckend und das Publikum dementsprechend von der ersten bis zur letzten Minute voll stürmischer Begeisterung: Standing Ovations bis zum Schluss. Und wie vorauszusehen: Eine Zugabe muss noch sein. Obwohl die Bühne wegen des nachfolgenden Konzerts eigentlich pünktlich geräumt werden müsste.

Zu Beginn der Veranstaltung kündigte Musikwissenschaftler Bernd Hoffmann an, Frankfurt zur „Frauenhauptstadt Deutschlands“ machen zu wollen und erklärte: „Die Zukunft muss weiblicher werden!“ Ich denke, das ist ein super Plan!

„Deep – deeper – deepest!“ Frauenpower at its best! In diesem Sinne kann das Konzert ein erster guter Schritt in die richtige Richtung sein.

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Info:
Konzert in der Alten Oper am 10. Mai 
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