m Kinga GlykIm Rahmen des Women of the World Festivals im Speicher Bad Homburg

Eva Mittmann

Bad Homburg (Weltexpresso) - Sie starten mit einem “Happy Blues“, wie es die erst 20jährige polnische Ausnahme-Bassistin Kinga Glyk nennt. Im Trio spielt sie zusammen mit ihrem Vater, Iren Glyck(drums), und Rafal Stepien (piano, keys).Schließt man die Augen, hat man den Eindruck, Emerson Lake & Palmer seien wiederauferstanden und hätten sich hier zur Jamsession im Speicher eingefunden, um uns im Publikum “glycklich“ zu machen. Das gelingt Kinga und Iren Glyck auch beispiellos. Wunderkinder werden zu ebensolchen durch die uneingeschränkte Unterstützung ihrer Eltern und Enthusiasmus. Kinga und Iren Glyck sind ein Fleisch und Blut - auch musikalisch. Perfekt ergänzt durch Rafal Stepien an seiner Hammond xk3c. Sein Orgelspiel erinnert eindeutig an Keith Emerson in seinen besten Zeiten.

Passgenau dazu die treibenden Drums von Iren Glyck und die leichtfüßige Bassläufe seiner Tochter. Alle drei Musiker brillieren gleich zu Beginn solistisch. Ein eingeschworenes Team, unschwer erkennbar an den filigranen Reaktionen auf kleinste musikalische Veränderungen in Dynamik und Rhythmik -' tight auf den Punkt. Melodische Piano-Klänge, rastlos und wild, münden in Schwebeklänge, um schließlich den Boden zu bereiten für ein fulminantes Bass-Solo, dessen Auflösung in ekstatischer Klimax endet, die sprachlos macht.

Als zweiter Titel folgt eine Ballade “About hope and the relationship with God“'. Das nun gezauberte Klangbild wirkt transzendent und  sphärisch. Musik, die einen unweigerlich in ihren Bann zieht. Als sie verklingt, wende ich mich flüsternd an meinen Nachbarn:“ Sie atmen die Musik!“

Es folgt der Titel “Dream“- wIld und ekstatisch und dann wieder  sphärisch-sehnsuchtsvoll. Plötzlich nach den Sphärenklängen dann  überraschend ein Funky- Sound. Kinga zeigt, was sie kann und alle  klatschen begeistert mit. Dann stoppt sie plötzlich, um mit dem  Publikum in Dialog zu treten: “At first I will smile to you and then  you smile back to me.“ Das ist ein wundervoller Trick, um die  bedingungslose Aufmerksamkeit aller zu erlangen.

Dann greift sie wieder zum Instrument: “ I play for you and you sing exactly what I play.“ Sie startet den Dialog Instrument-Chor auf Zweiton-, Dreiton-, Fünfton-Melodien auf- oder absteigend. Das Publikum folgt mühelos

Alle machen begeistert mit. Schlussendich begleitet das Publikum im Speicher zweistimmig singend die Band. Ein wunderbarer Schluss!
Als Zugabe gibt es noch Kingas Glanzstück – ihre Cover-Version von “Tears in Heaven“.
Ein absolut gelungenes Konzert!


m eva
Fotos:
Titelbild:  Kinga Glyk
links unsere Autorin Eva Mittmann und Kinga Glyk
beide Fotos © Eva Mittmann


Info:
Konzert im Speicher Bad Homburg am 11.Mai
http://www.w-festival.de/
http://www.w-festival.de/programm/


Autoreninfo:
Dr. Eva Mittmann, Musikpädadogin/Integrative Musiktherapeutin, Singer/Songwriter, Gitarristin der ersten Frankfurter Frauenrockband „Lila Lawine“