
Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die zwölfte und letzte Premiere der Spielzeit 2017/18 an der Oper Frankfurt bringt Bellinis melodramatische Oper NORMA, dargestellt und gesungen von Elza van den Heever im Bild rechts). Übrigens auch eine der Paraderollen von Maria Callas, über die gerade ein sehr interessanter Film in die Kinos kommt.
Norma von Vincenzo Bellini (1801-1835) ist das Hauptwerk der sogenannten Belcanto-Ära und gilt als gelungenste Oper des sizilianischen Komponisten. Ganz sicherlich hat daran das geschickt gebaute Libretto von Felice Romani großen Anteil, welches Bellini ermöglichte, gerade bezüglich der Charakterzeichnung der beiden Frauenfiguren Norma und Adalgisa in die Tiefe zu gehen und dadurch den Vorwurf des bloßen Schöngesangs zu entkräften. Nach der eher kühl aufgenommenen Uraufführung am 26. Dezember 1831 an der Mailänder Scala konnte das von Verdi und Wagner gepriesene Werk sehr bald seinen erfolgreichen Weg über die Bühnen der Welt antreten. Nichtsdestotrotz ist der Erfolg der Oper von der Sängerin der Titelpartie abhängig, was Interpretinnen von Maria Malibran über Maria Callas bis hin zu Edita Gruberova eindrucksvoll unter Beweis stellten. An der Oper Frankfurt ist – von zwei konzertanten Produktionen 1976 und 2008 abgesehen – in der Nachkriegszeit keine szenische Präsentation von Bellinis Oper verzeichnet.
Im von Rom besetzten Gallien unterhält die Druidenpriesterin Norma eine geheime Liebesbeziehung zum feindlichen Prokonsul Pollione, dem Vater ihrer beiden Kinder. Als sich der Soldat jedoch in die junge Priesterin Adalgisa verliebt, ist Norma am Boden zerstört. Der Versuch ihrer schuldlosen Rivalin, die beiden Kontrahenten zu versöhnen, misslingt. Norma schwört Rache und ruft ihr Volk zum Kampf gegen die Römer auf. Dem inzwischen gefangengenommenen Pollione droht der Tod. Norma erklärt, dass eine Priesterin ihren Eid gebrochen habe und zusammen mit dem Römer sterben soll. Nach einigem Zögern gibt sie sich selbst als die Frevlerin zu erkennen. Gemeinsam mit Pollione, dessen Liebe zu ihr neu erwacht ist, besteigt sie den Scheiterhaufen.

Vier Begleitveranstaltungen
Von diesen gibt es vier zum Werk, die rund um die Aufführungsserie auf dem Programm der Oper Frankfurt stehen:
die Einführungsveranstaltung Oper extra am 27. Mai 2018 um 11.00 Uhr im Holzfoyer,
der Vortrag von Produktionsdramaturg Konrad Kuhn Norma – ein enzyklopädischer Charakter vor der Premiere am 10. Juni 2018 um 16.00 Uhr im Holzfoyer,
die Gesprächsrunde Oper im Dialog am 17. Juni 2018 im Anschluss an die Vorstellung im Salon im 3. Rang
sowie der Vortrag von Jürgen Kesting Was ist eigentlich Belcanto? am 24. Juni 2018 um 14.00 Uhr im Holzfoyer.
Foto:
Elza van den Heever (Sopran / Titelpartie © Dario Acosta)
Foto Gaëlle Arquez (Mezzosopran / Adalgisa © Agentur)
Info:
Premiere:
NORMA
Tragedia lirica in zwei Akten von Vincenzo Bellini
Premiere: Sonntag, 10. Juni 2018, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 14., 17., 20., 23., 27. Juni 2018, jeweils um 19.30 Uhr Preise: € 19 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online erhältlich unter
www.oper-frankfurt.de