F momuSchluesseluebergabe MOMEM 1 copyright Stadt Frankfurt Maik ReussDas MOMEM - Museum Of Modern Electronic Music - bezieht seine Bleibe an der Hauptwache

Felicitas Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Was bisher nur im Geheimen blühte, erreicht nun die allgemeine Öffentlichkeit. Es ist ein Meilenstein für den Museums-Standort Frankfurt sowie für die deutsche Electro-Szene: Mit der Schlüsselübergabe an die Friends of MOMEM haben Oberbürgermeister Peter Feldmann, Kulturdezernentin Ina Hartwig, Bau- und Liegenschaftsdezernent Jan Schneider, Planungsdezernent Mike Josef und Personaldezernent Stefan Majer am Donnerstag, 7. Juni, den Weg für Frankfurts neuestes Museum, das Museum Of Modern Electronic Music (kurz MOMEM) geebnet.

„Seit den 80er Jahren stehen Frankfurter Künstler wie Andreas Tomalla – bekannt als Talla 2XLC – oder Sven Väth mit Techno-Veranstaltungen für den Erfolg der Musik aus bits und bytes“, umriss Oberbürgermeister Peter Feldmann die Bedeutung elektronischer Musik für das kulturelle Leben in Frankfurt am Main.

F MOMEM Visualisierung 1 copyright Atelier MarkgraphKulturdezernentin Ina Hartwig betont die Strahlkraft, die das MOMEM mit sich bringt: „Die Stadt Frankfurt am Main und der Verein ,Friends of MOMEM‘ möchten der Technomusik einen lebendigen Ort geben, der nicht nur das Gewesene dokumentiert, sondern mit einem innovativen Ausstellungs- und Veranstaltungskonzept die Kunstform der Elektronischen Musik weiterführt und fortentwickelt. Das Konzept des MOMEM birgt ein enormes Potenzial, kulturelle Zusammenhänge auf neuartige und attraktive Weise zu erklären und zu vermitteln. Dieses weltweit einmalige Museum wird von Frankfurt aus die performative Kraft der Musik greifbar machen und internationale Gäste anziehen.“

Bau- und Liegenschaftsdezernent, Stadtrat Jan Schneider, ist froh über den Beschluss: „Nach dem Auszug des Kindermuseums können wir in zentraler Lage interessante Räumlichkeiten für dieses viel beachtete Projekt zur Verfügung stellen. Bereits im November 2015 hatte sich der Magistrat in einem Letter of Intent auf die Überlassung der Räumlichkeiten verständigt. Der jetzt gefasste Beschluss gibt dem Betreiber-Verein Planungssicherheit.“ Und er ergänzt: „Mit dem MOMEM wurde zudem ein kurzfristiger Überlassungsvertrag unterzeichnet, der es ermöglicht, die Räume jetzt schon zu nutzen und die weiteren Planungen anzugehen.“

Längst gehören Vertreter elektronischer Musik zu den erfolgreichsten und gefragtesten Künstlern weltweit. Doch der Pioniergeist, mit dem vor über 30 Jahren eine Handvoll Musikbegeisterter in Frankfurt maßgeblich an der Gründung eines neuen Genres beteiligt war, ist in der Mainmetropole noch immer zu verspüren. „Techno und elektronische Musik sind für uns ein Exportgut von unschätzbarem ideellem und kulturellem Wert. Mit der Einrichtung eines eigenen Museums setzen wir dieser Szene und ihren Vertretern ein deutschlandweit einzigartiges Denkmal“, sagte Oberbürgermeister Feldmann während der Schlüsselübergabe an Alex Azary, Andreas Tomalla, Michel Greulich, Dariusch Azary und Stefan Weil – die führenden Köpfe des Museums-Trägervereins Friends of MOMEM.

F modmus„Wir verstehen uns als eine weitere Schnittstelle im vielfältigen kulturellen Angebot unserer Stadt. Mit unserem Alleinstellungsmerkmal und dem internationalen Interesse an dem von uns präsentierten kulturellen Phänomen und unserem Projekt im Besonderen erwarten wir uns eine Magnetwirkung für ein breites interessiertes Publikum aus der ganzen Welt“, sagte Alex Azary, der zukünftige Direktor des MOMEM.

Wie vom Magistrat der Stadt Frankfurt am Freitag, 18. Mai beschlossen, soll die Vermietung der Räume in der Zwischenebene der Hauptwache an den Verein Friends Of MOMEM zunächst für fünf Jahre andauern. „Die Hauptwache als buntes, lebendiges Kaleidoskop der Menschen und Kulturen in unserer Stadt ist genau der richtige Ort für das MOMEM. Ich hoffe, dass es sich dort in den kommenden Jahren als charmantes und dem Inhalt entsprechendes ,Provisorium‘ einen festen Platz erarbeiten und uns für die Zukunft dauerhaft erhalten bleiben wird“, sagte Stefan Majer, Dezernent für Personal und Gesundheit.

„Frankfurt ist Geburtsort des Techno. Pioniere der elektronischen Musik sind in Frankfurt aufgewachsen. Clubs wie das Dorian Gray, Omen, Monza, U 60311 und das Cocoon waren weltweit bekannte Adressen. Durch die Verleihung der Goetheplakette an Künstler wie Sven Väth 2015 und 2016 an Tobias Rehberger oder die Verleihung der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt an Andreas Tomalla wird bezeugt, dass die Stadt Künstler der elektronischen Musik, die in Frankfurt ihren Ursprung hat, endlich würdigt. Zu nennen sind auch die ehemaligen Stadträte Professor Felix Semmelroth und Olaf Cunitz, die noch in ihrer Amtszeit die Bedeutung des MOMEM erkannt und den Initiatoren die Realisation zugesagt haben. Ich freue mich auf die Eröffnung des MOMEM und wünsche den Initiatoren und ihrem Team gutes Gelingen“, sagte der Oberbürgermeister.

Fotos:
Schlüsselübergabe an die Friends of MOMEM: Rede von OB Peter Feldmann vor den Journalisten
Schlüsselübergabe an die Friends of MOMEM:
© Stadt Frankfurt, Maik Reuss Moritz Bäuml
Visualisierung des Museum Of Modern Electronic Music,
Atelier Markgraph
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