Portrat Dr. Stephan Pauly c Achim ReissnerDie FREUNDE der Alten Oper verabschieden den Intendanten im Livestream am 16. Mai 2020 aus dem M ozart Saal

Roswitha Cousin

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die behördlichen Vorgaben zur Eindämmung des Coronavirus betreffen auch die Alte Oper Frankfurt in erheblichem Maße: Zahlreiche Konzerttermine mussten bereits abgesagt werden, und auch die Planung künftiger Veranstaltungen unterliegt derzeit gänzlich der weiteren Entwicklung der Pandemie. In diesen Zeiten der Ungewissheit bildet jedoch der zum Ende der Spielzeit anstehende Abschied von Dr. Stephan Pauly, Intendant und Geschäftsführer der Alten Oper, den Anlass für einen Konzert- und Gesprächsabend der besonderen Art:

Am Samstag, 16. Mai 2020, richten die FREUNDE der Alten Oper in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt die für diesen Tag geplante Veranstaltung ihrer Reihe „Mein Lieblingsstück“ als Verabschiedung von Dr. Stephan Pauly aus und übertragen sie als Livestream aus dem Mozart Saal – von 19.30 Uhr an auf www.alteoper.de, www.freunde-alteoper.de/das-sind-wir/ und auf der Facebook-Seite der Alten Oper.

Christopher Park c Christopher Park 2015Ohne Publikum im Saal wird Dr. Stephan Pauly an diesem Abend nicht nur mit Moderator Prof. Ernst August Klötzke über Musik sprechen, die ihm am Herzen liegt, sondern auch die Gelegenheit nutzen, sich persönlich von den FREUNDEN der Alten Oper und von seinem Publikum zu verabschieden, bevor er zur nächsten Saison sein Amt als Intendant der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien antritt. Zur Erfüllung seines musikalischen Wunsches haben die FREUNDE die beiden Pianisten Christopher Park und Xi Zhai eingeladen, zwei im Konzertsaal erfolgreiche Absolventen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK). Sie interpretieren – mit gebotenem Abstand selbstverständlich – Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert A-Dur KV 488 in der Fassung für zwei Klaviere.

Den zweiten musikalischen Beitrag des Abends wünscht sich Verena Brunckhorst, Mitglied des CLUB 35, der von den FREUNDEN neu gegründet wurde, um Vertreter*innen der jüngeren Generation anzusprechen. Die beiden Studierenden der HfMDK Selma Spahiu und Tobias Schneider spielen für sie Georg Friedrich Händels Cembalosuite g-Moll HWV 432 in der Bearbeitung von Johan Halvorsen für Violine und Violoncello.

Dr. Stephan Pauly ist den FREUNDEN dankbar, dass sie diese Gelegenheit zu Gespräch und Musik geschaffen haben: „Fast zehn Wochen ruht der Spielbetrieb bereits. Wir alle vermissen, was zuvor unser Alltag und – wie wir von Tag zu Tag schmerzhafter spüren –etwas ganz Großartiges war: Begegnungen mit dem Publikum, mit herausragenden Künstler*innen, mit wunderbarer Musik. Daher ist der Abend im Livestream für mich weit mehr als nur die Erfüllung eines persönlichen musikalischen Wunsches. Ich freue mich, wenn der Mozart Saal für einen Abend wieder mit Musik erfüllt wird und wir sie gemeinsam erleben können. Und ich freue mich, die Möglichkeit zu erhalten für ein ‚Wiedersehen‘ und dafür, danke zu sagen für acht erfüllte Jahre hier in Frankfurt.“

Für Dr. Klaus Albert Bauer, Vorsitzender des Vorstands der FREUNDE, ist der Abend das Geschenk an einen Menschen, den er in den vielen Jahren der Zusammenarbeit sehr zu schätzen gelernt hat: „Stephan Pauly war ein Glücksfall für Frankfurt, für die Alte Oper und für uns von den FREUNDEN. Wir verdanken ihm viele herrliche Stunden und unvergessliche Begegnungen mit großen Künstlern. Paulys Programme trugen eine klare Handschrift: Musik als Bekenntnis.“

Das Format „Mein Lieblingsstück“ wurde vor 14 Jahren durch die FREUNDE der Alten Oper ins Leben gerufen: Zwei Persönlichkeiten – eine aus dem öffentlichen Leben, eine aus dem Kreis der FREUNDE – stellen im Gespräch mit Moderator Prof. Ernst August Klötzke ein musikalisches Werk vor, das sie besonders berührt und begleitet hat. Das „Lieblingsstück“ wird in der Regel von Studierenden der HfMDK interpretiert, welche von Anbeginn an als Kooperationspartner an der Reihe beteiligt war.

Fotos:
Titel: Stephan Pauly
© Achim Reissner
Text: Christopher Park
© Christopher Park