Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - "Halbmarathon mit Spazierstock" – so könnte in diesem Jahr das Motto des traditionellen HfMDK-Barockmarathons lauten.
Für Liebhaber Alter Musik ist der Barockmarathon der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankurt (HfMDK) seit vielen Jahren unbestrittener Höhepunkt am Ende des HfMDK-Wintersemesters. Grund genug für die Abteilung Historische Interpretationspraxis (HIP) am kommenden Mittwoch, den 3. Februar eine "Notlösung in Krisenzeiten" zu präsentieren: den BarockHALBmarathon mit einem zweistündigen Programm ... und dem Csakan – als besondere Attraktion in diesem Jahr.
Der Csakan ist eine romantische Blockflöte, die vor allem in Wien während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts populär war. Der aus dem Ungarischen stammende Begriff „Csakan“ meint konkret eine Stockblockflöte, die – ursprünglich in einen Spazierstock eingebaut – als Modeinstrument der Biedermeierzeit von den Bürgern auch gern auf Wanderungen in die Natur mitgenommen wurde. Für diese in unterschiedlich komplizierten Modellen gebaute Blockflöten konnten die zahlreichen und zum Teil hochvirtuosen Csakanspieler des 19. Jahrhunderts einerseits die beliebtesten Melodien nachspielen, andererseits wurde ein großes und durchaus anspruchsvolles Repertoire an Originalliteratur für diese Blockflöten komponiert.
Mit Jan Van Hoecke, dem neuen Blockflötenprofessor an der HfMDK, ist die romantische Biedermeierblockflöte auch in der HfMDK angekommen. Am 3. Februar kann man sich von dem besonderen zarten Klang des Instruments begeistern lassen.
Und was darf man sonst noch beim BarockHALBmarathon erwarten?
Programmatisch ist auch in diesem Jahr der Begriff "Barock“ wieder sehr weit ausgelegt: Ensemblemusik des 17. bis 19. Jahrhunderts erklingt auf historischen Instrumenten! Die Musikerinnen und Musiker gestalten ein Programm, dass das variantenreiche Klang- und Farbspektrum der Musik der auslaufenden Renaissance bis zur Frühromantik erfahrbar macht.
Die „Alte Musik” hat eine besondere Stellung innerhalb der HfMDK. Das Institut für Historische Interpretationspraxis (HIP) versteht sich als Ort der Auseinandersetzung mit aktueller interpretatorischer Praxis im heutigen Musikleben. „Alte Musik” wird dabei als eine Form von Gegenwartskunst begriffen, bei deren Rezeption künstlerische und wissenschaftliche Aspekte ineinander spielen. Die Studierenden des Masterstudiengangs Historische Interpretationspraxis werden von hoch qualifizierten Dozenten betreut, die sich als führende Künstlerpersönlichkeiten auf dem Feld der Alten Musik etabliert haben.
Foto:
© Csakan, Rebecca Hahn
Info:
Mittwoch, 3. Februar 2021 von 18 Uhr bis 20 Uhr Live-Stream aus dem Großen Saal der HfMDK
auf dem Youtube Kanal der HfMDK https://www.youtube.com/channel/UCOWYNRLuhJNvobkwXmTOVpA/videos
© Csakan, Rebecca Hahn
Info:
Mittwoch, 3. Februar 2021 von 18 Uhr bis 20 Uhr Live-Stream aus dem Großen Saal der HfMDK
auf dem Youtube Kanal der HfMDK https://www.youtube.com/channel/UCOWYNRLuhJNvobkwXmTOVpA/videos