operamrhinBürgerbeteiligung zur Zukunft des Düsseldorfer Opernhauses soll im Mai starten

Valentina Ilgenstein

Düsseldorf (Weltexpresso) -Die Öffentlichkeitsbeteiligung zur Zukunft des Düsseldorfer Opernhauses soll mit einem ersten Diskussionsforum voraussichtlich im Mai starten, hierfür hat sich die Projektgruppe am gestrigen Mittwoch, 14. April, im Rahmen ihrer Sitzung ausgesprochen. Die einzelnen Vertreterinnen und Vertreter der Projektgruppe werden nun das Konzept sowie die Terminplanung zur Öffentlichkeitsbeteiligung in ihren jeweiligen Fraktionen abstimmen. Im Anschluss hieran werden konkrete Termine veröffentlicht.

Das erste Diskussionsforum soll coronabedingt digital stattfinden. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung werden den Bürgerinnen und Bürgern dann alle bisher ermittelten Ergebnisse zur Untersuchung des Bestandsgebäudes, zur Prüfung der Varianten "Sanierung", "erweiterte Sanierung" und "möglicher Neubau" auf Grundlage des mit der Oper intensiv erarbeiteten Nutzerbedarfsprogramms sowie zu den Möglichkeiten der inhaltlichen Ausrichtung als Baustein einer "Opernkonzeption 203+" vorgestellt. Zudem wird das Verfahren der Bürgerbeteiligung an sich vorgestellt.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: "Die Öffentlichkeitsbeteiligung bildet einen sehr wichtigen Baustein in dem Projekt ‚Opernhaus der Zukunft‘. Wir wollen wissen, was sich die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer für ihre Oper wünschen, welche Ideen und Anregungen sie haben. Die Meinung der Bürgerinnen und Bürger soll dann in den Entscheidungsprozess mit einfließen. Denn das neue Opernhaus soll eine Oper für alle sein."


Die Öffentlichkeitsbeteiligung

Geplant ist ein Prozess in mehreren Phasen, in dem die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ihre Anregungen, Ideen und Visionen zur Zukunft des Düsseldorfer Opernhauses einbringen können. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wird aufgrund der Pandemielage überwiegend digital stattfinden. Es werden zudem analoge und kontaktarme Beteiligungsmöglichkeiten angeboten, damit möglichst viele Bürgerinnen und Bürger angesprochen werden können. Vorgesehen sind neben einem Online-Dialog, eine Ausstellung im öffentlichen Raum zu den bisherigen Ergebnissen, Diskussionsforen mit Experten und Zwischen- bzw. Ergebnisberichten, Gespräche mit ausgewählten Akteuren und die Einrichtung eines Bürgerinnen- und Bürgerrates. Die Möglichkeit zur Onlinebeteiligung und zur analogen Beteiligung laufen in den verschiedenen Phasen jeweils parallel. Darüberhinaus sollen auf einer Website zur Bürgerbeteiligung zukünftig Informationen zum aktuellen Sachstand des Opernhauses anhand der vorliegenden Untersuchungen anschaulich aufbereitet werden, sodass sich mit diesem Hintergrundwissen jeder an der Diskussion zur Zukunft des Opernhauses beteiligen kann. Es werden verschiedene Themen zur Diskussion gestellt, die von den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden können. So soll auch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Online-Beteiligung ein reger Austausch möglich gemacht werden.

Bürgerinnen- und Bürgerrat Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: "Im Rahmen der Beteiligung wird erstmals in Düsseldorf ein Bürgerinnen- und Bürgerrat eingerichtet. In diesem sollen zufällig ausgewählte Düsseldorferinnen und Düsseldorfer Fragen und Meinungen zur Zukunft des Opernhauses in Düsseldorf offen erörtern und diskutieren. Dadurch wollen wir auch die Bürgerinnen und Bürger miteinbeziehen, die bisher möglicherweise keine Berührungspunkte mit der Oper hatten."

Am Bürgerinnen- und Bürgerrat können insgesamt 30 Personen teilnehmen. Hierfür erfolgt in Kürze eine Zufallsauswahl aus dem Einwohnermelderegister. Die ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten ein persönliches Einladungsschreiben. In moderierten Diskussionsrunden tauscht das Gremium seine Meinungen und Ideen zu unterschiedlichen Fragestellungen intensiv aus und verfasst zum Abschluss eine gemeinsame Empfehlung. Diese wird in einem abschließenden Diskussionsforum präsentiert und im Anschluss an die Verwaltung und die Politik übergeben. Dieses Ergebnis ergänzt die Anregungen aus dem öffentlichen Beteiligungsprozess.


Vorlage soll Ende 2021 in die politischen Gremien

Parallel zur Öffentlichkeitsbeteiligung werden weitere Themen wie die Visionen für ein zukünftiges Opernhaus sowie Fragen des Standortes, eines möglichen Neubaus und gegebenenfalls einer Interimsstätte vertiefend betrachtet und die bis dahin vorliegenden Ergebnisse ebenfalls in der dritten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung vorgestellt.

Alle Aspekte fließen anschließend gebündelt in den Entscheidungsprozess ein: So sollen alle Ergebnisse letztendlich anschaulich und vergleichbar ausgearbeitet und in einer Beschlussvorlage zusammengeführt werden. Es ist geplant, die Vorlage Ende 2021 in die politischen Gremien einzubringen.


Hintergrund

Vor dem Hintergrund der Diskussion um die Frage zur Zukunft des Düsseldorfer Opernhauses wurde die Verwaltung im März 2019 vom Stadtrat mit einer Analyse des Opernhauses beauftragt. Zum einen sollte das Bestandsgebäude am Hofgarten untersucht, zum anderen die Varianten "Sanierung", "erweiterte Sanierung" und "möglicher Neubau" geprüft werden. Ziel ist es, eine Grundlage für einen weiteren faktenbasierten Austausch- und Entscheidungsprozess zu schaffen. An diesem sollen auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden. Daher wurde die Verwaltung ebenfalls mit der Erstellung eines Konzepts zur Öffentlichkeitsbeteiligung beauftragt.

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