Eine ungewöhnliche Liaison zwischen Kammeroper Frankfurt und Impfzentrum Frankfurt
Redaktion
Frankfurt am Main ('Weltexpresso) - Wer hätte das gedacht: Die Einladung zum Termin im Impfzentrum wird zur Eintrittskarte für ein Konzert in der Festhalle! Die Kammeroper Frankfurt ist zwar schon lange dafür bekannt, an ungewöhnlichen Orten wie Fabrikhallen, stillgelegten Straßen und dem Frankfurter Palmengarten aufzutreten, ein Impfzentrum aber ist eine Novität. Beginnend am Pfingstmontag, 24. Mai, spielt die Kammeroper Frankfurt vom ersten Rang der Festhalle über ein Dutzend Solo- und Duo-Konzerte und möchte damit den Wartenden ein wenig die Bedenken oder Beklommenheit angesichts des Unbekannten nehmen – und den Pieks in der riesigen Halle möglichst zu einem kleinen Fest werden lassen.
„Diese Idee ist deutschlandweit sicher einmalig! Ich danke der Kammeroper Frankfurt und ihren Musikerinnen und Musikern, dass sie den Wartenden die Zeit nicht nur verkürzen, sondern auch ein wenig zur Entspannung beitragen. Mit jeder Impfung wächst die Hoffnung auf einen Sommer, in dem Kultur endlich wieder stattfinden kann“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig.
„Gerne haben wir der Kammeroper dieses tolle Angebot ermöglicht“, ergänzt Gesundheitsdezernent Stefan Majer. „Die Geimpften werden glücklich und beschwingt aus dem Impfzentrum kommen und das nicht nur wegen der begehrten Impfung, sondern auch wegen der schönen musikalischen Begleitung. Ein kleiner Vorgeschmack auf die nahe Zukunft mit vielen Konzerten in der Festhalle, der uns alle positiv stimmen sollte.“
Wer die Festhalle bisher eher von Pop- oder Rock-Konzerten kannte und zufällig kein ausgemachter Opernfan ist, hat nicht zu befürchten, unfreiwilliger Zeuge eines dröhnenden Sängerstreits auf der Wartburg zu werden. Oder, kurz bevor die Spritze in den Arm saust, plötzlich von oben Puccinis Arie „Also sterb’ ich in Verzweiflung“ vorgesungen zu bekommen. Erklingen wird ausgesuchte klassische Musik, die die Schatten des vergangenen Jahres vertreiben und dabei stets diskret bleiben soll.
Musik zur Begleitung medizinischer Behandlungen ist übrigens seit dem griechischen Altertum bekannt. Schon Apollo war für Heilkunst und Musik gleichermaßen zuständig und auch heute schätzen Patienten die beruhigenden Klänge klassischer Musik bei OPs oder MRT-Untersuchungen, hier aber üblicherweise aus der Tonkonserve.
Im vergleichsweise harmlosen Fall der kurzen Corona-Impfung geht es ohnehin nicht alleine um Beruhigung. Es geht auch darum, Lust aufs Impfen zu verbreiten und darauf, was ab Sommer dank der Impfungen an kulturellem Erleben wieder möglich sein wird. Dazu tragen auch alle diejenigen Künstler und Musiker bei, die bislang mehr oder weniger still in ihren Wohnungen ausharren mussten, und die man ab kommendem Montag in der Festhalle und ab Juli im Palmengarten endlich wieder wird erleben können.
Ermöglicht wurde diese Konzertreihe durch die sehr freundliche Förderung des Kulturamts Frankfurt, durch das fabelhafte Management und Entgegenkommen des Frankfurter Impfzentrums sowie durch die hilfreiche Unterstützung der nachfolgend mit herzlichem Dank genannten Stiftungen: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung zu Frankfurt am Main, Dr. Bodo Sponholz-Stiftung, Stiftung der Frankfurter Sparkasse, Georg Spamer-Stiftung, Marguerite von Grunelius-Stiftung, Peter Paul und Emmy Wagner-Heinz Stiftung sowie der Nassauischen Sparkasse.
Foto:
©swr.de
Info:
Die Kammeroper spielt an folgenden Terminen im Impfzentrum:
24. / 28. / 29. Mai,
4. / 5. / 11. / 12. /.18. / 19. / 25. / 26. Juni,
2. / 3. / 9. /. 10. / 11. Juli 2021,
jeweils zwischen 15 und 18 Uhr.
Schade, zwei Redaktionsmitglieder haben sich schon so gefreut. Sie haben in nämlichen Zeiten ihre Termine, allerdings zu früherer Uhrzeit. Übrigens ist der Zusammenhang sowieso gegeben, wenn zweimal Geimpfte dann auch wieder ins Opernhaus können, wenn es wieder aufmacht und die Zeichen stehen auf Entwarung! Und Hoffnung.