Die Chorsolisten der Komischen Oper Berlin präsentieren vielstimmig romantische Lieder in stimmungsvollem Licht. Premiere am 13. Juni 2021 | 19 Uhr
Felicitas Schubert
Berlin (Weltexpresso) - »Son et lumière« stammt aus dem Französischen und bezeichnet ein sommerliches Freiluft-Spektakel, bei dem das Publikum des Nachts zu Musik ein Lichtspiel auf den Fassaden französischer Schlösser genießt. Für Mondnacht adaptieren Klaus Grünberg (Licht), Barrie Kosky (Szenische Einrichtung) und David Cavelius (Musikalische Leitung) das Konzept für den Theatersaal und kreieren auf leerer Bühne zu Klängen von Robert Schumann eine lebendige Installation aus Licht und Menschen. In ihrem Zentrum: die Chorsolisten der Komischen Oper Berlin.
Sie präsentieren zwei herausragende Liederzyklen Schumanns: der Damenchor Liederkreis und der Herrenchor Dichterliebe. Die mehrstimmigen Bearbeitungen der Lieder für die Chorsolisten und ihre Begleitung durch Musiker*innen des Orchesters des Hauses stammen von Chordirektor David Cavelius.
Für die Chorsolisten als Kollektiv stellt die Arbeit am Liedgut eine ganz neue Herausforderung dar: »Üblicherweise ist der Chor auf dem Theater ein wichtiger Teil dramatischer Vorgänge, er spielt Konflikte mit, die sich zwischen unterschiedlichen Figuren zutragen«, so David Cavelius. »Die Lieder handeln ihrerseits auch von Konflikten, zentrales Thema sind Liebeskonflikte, aber diese sind Teil der monologischen Innenwelt eines lyrischen Ichs, das innerlich erlebt, leidet, reflektiert – hier nun liegt die Herausforderung, nämlich im Chor eine gemeinsame Interpretation dieser Innenwelt zu finden.«
Robert Schumann (1810–1856) schuf mit Liederkreis op. 39 und Dichterliebe op. 48 zwei der bedeutendsten Beiträge zur Tradition des romantischen Kunstliedes in deutscher Sprache. Die Melodien zu Texten von Joseph von Eichendorff und Heinrich Heine transportieren eher melancholische Nachdenklichkeit als sommerlichen Aufbruch: Die Premiere war ursprünglich für November 2020 geplant. Doch nicht nur in Zeiten wie diesen sind Themen wie die Sehnsucht nach überindividueller Aufgehobenheit oder die Zerrissenheit der modernen Welterfahrung zeitlos und passen auch in die sommerliche Aufbruchsstimmung der Post-Lockdown-Zeit.
Sinfoniekonzert am Freitag, 18. Juni 2021 | 20 Uhr
Hensel, Mendelssohn Bartholdy und Beethoven mit Marie Jacquot und Olga Scheps
In der ursprünglichen Konzertplanung der Komischen Oper Berlin trug das Sinfoniekonzert am 18. Juni die Startnummer 7 und war das letzte in der traditionsreichen Reihe. Im Zuge der Absagen und Umplanungen der Saison avancierte es zur Nummer 1, zum ersten Sinfoniekonzert der Spielzeit 2020/21, welches das Orchester des Hauses vor Publikum im Saal spielen darf. Die Dirigentin Marie Jacquot gibt ihr Hausdebüt mit einem neu zusammengestellten Programm, in dem Werke von Fanny Hensel, Felix Mendelssohn Bartholdy und Ludwig van Beethoven erklingen. Als Solistin in Mendelssohn Bartholdys Klavierkonzert ist Olga Scheps zu erleben. Das ursprünglich geplante Programm mit Ainārs Rubiķis, Ksenija Sidorova, Wolfram Koch und anderen entfällt.
Programm
Fanny Hensel (1805-1847)
Ouvertüre für Orchester C-Dur
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
Juni 2021
Highlights bis Spielzeitende
Zum Abschluss dieser außergewöhnlichen Saison präsentieren wir unserem Publikum im Juni unter anderem folgende Vorstellungen:
13. Juni 2021, 11:00 (wird verschoben!) Der Z...baron – Vom Umgang mit Stereotypen im Musiktheater | Diskussion
Die Diskussion mit Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, der Jazz-Musikerin und Menschenrechtlerin Dotschy Reinhardt und dem Regisseur Tobias Kratzer muss in der Spielzeit 2020/21 leider entfallen und wird auf 2021/22 verschoben.
13. Juni 2021, 19:00 Mondnacht | Premiere
Sie sind die klingenden Herzstücke des Ensembles der Komischen Oper Berlin: die Chorsolisten. Gemeinsam mit Mitgliedern des Orchesters präsentieren sie einen an suggestiven Klängen reichen Abend mit Liedern des Romantikers Robert Schumann, bearbeitet von Chordirektor David Cavelius und im Licht von Klaus Grünberg mit Gespür für sinnliche Verzauberung inszeniert von Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky.
Weitere Informationen
18. Juni 2021, 20:00 Marie Jacquot und Olga Scheps | Sinfoniekonzert
Auf dem Programm von Dirigentin Marie Jacquot und Pianistin Olga Scheps stehen die Ouvertüre für Orchester C-Dur von Fanny Hensel, Felix Mendelssohn Bartholdys Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25 sowie Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92.
Weitere Informationen
23. Juni 2021, 19:30 Pierrot Lunaire | Wieder da!
Eine dunkle Bühne, eine Frau und ihre Stimme, die irgendwo zwischen Singen und Sprechen schwebt. Arnold Schönberg und Samuel Beckett schufen mit Pierrot Lunaire (1912), Nicht Ich (1972) und Rockaby (1981) bahnbrechende Solo-Literatur, in der sich Sprache, Musik und Form über Konventionen hinwegsetzen, um sich einander anzunähern. Werke wie gemacht also für eine Genre-Grenzgängerin wie Dagmar Manzel.