Eva Mittmann
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Unter der Leitung von Hugh Wolff fand am vergangenen Samstag im Wiesbadener Kurhaus ein Konzert der Extraklasse statt. Martin Gruber demonstrierte erneut sein außergewöhnliches Talent in Begleitung des hochkarätigen Belgischen Nationalorchesters im ausverkauften Thiersch-Saal.
Elf Jahre zuvor bereits erschien ein spektakuläres Portrait über sein Können unter dem Titel „Singende Trommeln und rasender Puls“. Wie gebannt saßen wir schon damals vor dem Bildschirm und folgten den unfassbar schnellen und präzisen Bewegungen des Meisters, der schon im Alter von 23 Jahren zu den besten Schlagzeugern der Welt zählte. Das Intro mit acht Blasinstrumenten schafft sogleich eine homogene Klangfülle, die spüren lässt, wie angenehm wohltuend einfühlsam auch Blechbläser klingen können. Gleich anschließend zeigt Martin Grubinger sein Können am Marimbaphon, das er mit vier Schlegeln bespielt.
Gekonnt dezent halten sich die Orchester-Musiker im Hintergrund, um dem Solisten den Raum zu geben, der ihm gebührt. So entsteht ein homogenes Klangbild voller Spannungen und furiosem Klimax in fortissimo. Unfassbar, wie gekonnt und energiegeladen Grubinger die vielen musikalischen Sequenzen in rasendem Tempo zu spielen imstande ist – ein Hochleistungssportler am Instrument! Darauffolgend dann zart-flirrende Klänge, berührend und beruhigend zart. Streichelklänge am Metallophon verschmelzen mit dem Sound der Orchestermusiker.
Gekonnt dezent halten sich die Orchester-Musiker im Hintergrund, um dem Solisten den Raum zu geben, der ihm gebührt. So entsteht ein homogenes Klangbild voller Spannungen und furiosem Klimax in fortissimo. Unfassbar, wie gekonnt und energiegeladen Grubinger die vielen musikalischen Sequenzen in rasendem Tempo zu spielen imstande ist – ein Hochleistungssportler am Instrument! Darauffolgend dann zart-flirrende Klänge, berührend und beruhigend zart. Streichelklänge am Metallophon verschmelzen mit dem Sound der Orchestermusiker.
Über den Solisten heißt es: „Der Multipercussionist Martin Grubinger überschreitet die Grenzen der Musik: die in seinem Kopf und die seines Körpers.“ Und wahrlich, das tut er! Voll angespannter Stille und Konzentration lauscht das Publikum seinen bisweilen pianissimo gespielten Trommelwirbeln in unnachahmlicher Geschwindigkeit. „Frozen in Time“ von Avner Dorman, so das dargebotene Werk für Perkussion und Orchester in den drei Sätzen: Indoafrica – Eurasia – The America. Schon die Namensgebung deutet auf Utopie und Verschmelzung hin: Unüberhörbar die Darstellung archaischer Rhythmen. Es ist, als halte das Publikum den Atem an; so konzentriert lauscht es wie erstarrt den perfektionierten Klangskulpturen, die uns Grubinger, der Magier, unter dem Titel „Frozen in Time“ mitsamt Orchester in unsere Ohren zaubert – gebannt und wie von Zauberhand berührt. Auswogen der Zusammen-klang von Solist und Orchester, das sensibel gekonnt dem Solisten Raum bietet: "Indoafrica" stellt sich vorwiegend rhythmuslastig dar, während Eurasia eher klischeehaft meditative Assoziationen weckt.
Grubinger spielt durchgängig meisterhaft, was eine Zugabe unausweichlich macht: Gespielt wird eine Sarabande aus einer Cellosuite von Bach. Und anschließend noch ein besonderes Schmankerl auf der kleinen Trommel, das ihn abermals als unübertroffenen Zaubermeister des Rhythmus entlarvt.
Bravo, Meister Grubinger! Mehr davon!Fotos © Ansgar Klostermann
https://meisterkonzerte-wiesbaden.de/konzerte/im-rausch-der-rhythmik/
https://www.rheingau-musik-festival.de/veranstaltung/im-rausch-der-rhythmik-martin-grubinger-orchestre-national-de-belgique/