P1010466n“On the highway to hell” mit dem “Ukulele Orchestra of Great Britain"

Eva Mittmann

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Gestern war im ehrwürdigen Friedrich-von-Thiersch-Saal im Wiesbadener Kurhaus buchstäblich „die Hölle“ los! Weshalb? Das legendäre „Ukulele Orchestra of Great Britain“ gab sich die Ehre, uns mächtig einzuheizen. Ja, es versetzte uns tatsächlich gleich zu Beginn des Konzerts mit dem Titel „Highway to Hell“ in Euphorie.

P1010482Dieser ursprüngliche Hit der Hardrock-Band „ACDC“ wirkte, gespielt auf diesen winzig-kleinen, unschuldig aussehenden Instrumenten, durchaus skurril und begeisterte das Publikum augenblicklich. Nahezu alle Zuhörer klatschen unausweichlich begeistert mit, während dieses außergewöhnliche Ensemble perfekt mehrstimmige Sätze trällerte und deren virtuose Solisten fortwährend extra Applaus einspielten - Wiedererkennungswert garantiert. (Ich kann mich noch recht gut erinnern, als exakt vor zwölf Jahren an einer Frankfurter Schule im Gallus ein Workshop für Ukulele stattfand. Der Dozent gab zu jener Zeit „Highway to Hell“ zum Besten. Er muss wohl ein Fan des Ukulele-Orchestras gewesen sein und es ist anzunehmen, dass er sich bereits damals schon von den Meistern der Ukulele aus Groß-Britannien hatte inspirieren lassen. Die Schülerinnen und Schüler waren jedenfalls sofort begeistert.)

P1010490„Highway to Hell“ sollte aber nicht das einzige „High-Light“ bleiben, welches uns dieses außergewöhnliche Orchester zu bieten hat. Der legendäre Titel „Kiss“ vom gleichermaßen legendären Künstler „Prince“ stand dieser ersten harmonisch arrangiert dargebotenen Version in Perfektion keinesfalls nach. Es soll hier auch nicht nur die Rede sein von perfektioniertem Instrumentalspiel. Nein, das stimmliche Können aller Orchestermitglieder steht diesem keinesfalls nach! Besonderes hervorzuheben ist an dieser Stelle zusätzlich die schillernde Brillanz der weiblichen Stimmen des Orchesters: Leisa Rea und Laura Carrie. Nicht zu vergessen auch die wundervolle Interpretation zum Thema „A story about harmony“, bei dem die immer wiederkehrende P1010519Harmoniefolge von vier Akkorden mit unterschiedlichen Texten und Melodien dargeboten wird in einem grandios inszenierten Quodlibet.

Anschließend folgen: „Play that funky music, white boy“ in der Textversion: „Play that Ukulele, white boy” und gleich darauf der “Limehouse-Blues” als Ragtime in sensationeller Geschwindigkeit. Das Publikum reagiert begeistert mit Zwischenapplaus. Als nächstes ist gespenstische Stimmung angesagt: Leises unheilverkündendes Pfeifen. Es folgt der Titel „Apache“ - ursprünglich erschaffen von den Shadows in den 1960er Jahren und bis heute noch gerne gehört - dicht darauf noch ein weiterer "Oldie-but-goldie" der Grand-Dame Grace Jones mit Wiedererkennungswert: „Dance to the Rythm“.
Zum guten Schluss erzählt einer der Musiker noch eine kleine Anekdote, in der er berichtet, dass er oft gefragt werde, weshalb er denn eigentlich Ukulele spiele und kein anderes Instrument? Er antworte dann - wie er sagt - immer nach Manier der weisen Aussage von Lady Gaga: „Baby, I was born this way!“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Man möchte es all diesen wunderbaren Musikern ohne Zweifel glauben!

Fotos:
© Eva Mittmann