Kuyler TheCellist2 600x355Am Opernahus Zürich ist allerhand los

Felicitas Schubert

Zürich (Weltexpresso) - Ja, man sollte wieder einmal ins Opernhaus Zürich kommen, denn hier tut sich allerhand. Cathy Marston, designierte Ballettdirektorin stellt am 30. April ihre Interpretation von THE CELLIST als Premiere mit dem Ballett Zürich vor, eine Geschichte über Liebe und Verlust. Überhaupt hat es der Spielplan mit der Liebe! Denn zwei weitere berühmte Liebesgeschichten folgen: Roméo et Juliette  und Orphée et Euridice.


Von vorne: The Cellist erlebte 2020 beim Royal Ballet in London seine gefeierte Uraufführung, inspiriert wurde das Stück von der Biografie der berühmten Cellistin Jacqueline du Pré.  Bereits als Vierjährige gilt sie als «Wunderkind», in den 1960er-Jahren spielt sie sich an die Weltspitze. Als Instrumentalistin, aber auch als Frau, ist Jacqueline du Pré eine Ausnahmeerscheinung. Sie dringt nicht nur in eine Männerdomäne vor, sondern geht konsequent ihren eigenen Weg. Doch die Diagnose Multiple Sklerose beendet Jacqueline du Prés Karriere: 1987 stirbt sie in London. Marstons Ballett feiert das Talent und das Vermächtnis einer einzigartigen Künstlerin. Persönlich finde ich das eine Großtat, denn die Krankheit und der frühe Tod der wunderbaren Jacqueline du Pré steckt jedem, der sie miterlebte bis heute in den Knochen. 

Premiere: 30. Apr 2023
Vorstellungen: 6 .Mai bis 22. Jun 2023
Partner Ballett Zürich UBS
Einführungsmatinee
Für alle Ballettfans ist dies die erste Gelegenheit, die neue Ballettdirektorin live zu erleben: Noch bevor sie im Herbst die Leitung des Balletts Zürich übernimmt, stellt sich Cathy Marston dem Zürcher Publikum mit einer ihrer erfolgreichsten Arbeiten vor. In der Einführungsmatinee spricht sie mit Dramaturg Michael Küster über die Entstehung von The Cellist. Ebenfalls zu Gast sind die Tänzer:innen Giulia Tonelli, Wei Chen und Esteban Berlanga.



Mit den Opern Roméo et Juliette und Orphée et Euridice stehen also zwei weitere berühmte Liebesgeschichten aktuell auf unserem Spielplan. Auch im gemeinsamen Liederabend von Aleksandra Kurzak und Roberto Alagna dreht sich alles rund um die Liebe. Außerdem ganz neu: Das Ballett Romeo und Julia im «Nachtkino».


So, 23. Apr 2023, 11.15 Uhr
Roméo et Juliette

Roméo et Juliette Charles Gounod — «Die Sopranistin Julie Fuchs und der Tenor Benjamin Bernheim – zwei Weltstars mit Zürcher Vergangenheit – singen auf bezaubernde, ja bisweilen überwältigende Weise», schrieb der Tages-Anzeiger nach der Premiere. Und «man kann sich verlieren in dieser Seelenmusik und auch ein bisschen träumen, zumal wenn so herzerwärmend gesungen wird wie hier», so die NZZ. Für die szenische Interpretation sorgt der amerikanische Regisseur Ted Huffman, die musikalische Leitung hat Roberto Forés Veses.  

Vorstellungen: 22. Apr bis 18. Mai 2023


Romeo und Julia
Nachtkino:
 
Filmabend im Opernhaus? Das gab's noch nie! Im ersten «Nachtkino» zeigen wir die Aufzeichnung von Christian Spucks Ballett Romeo und Julia, mit dem der Ballettdirektor 2012 seinen Einstand feierte. Er selbst und Tänzer:innen des Balletts Zürich werden anwesend sein. Das Nachtkino ist Teil von Farewell Christian Spuck, unserer Veranstaltungsreihe zum Abschied von Christian Spuck, der ab der Spielzeit 23/24 die Intendanz des Berliner Staatsballetts übernehmen wird.

Sa, 13. Mai 2023, 23.00 Uhr
 

Orphée et Euridice
Orphée et Euridice Christoph Willibald Gluck — Mit traumschöner Musik erzählt Gluck die Geschichte vom Sänger Orpheus, der seine Geliebte Eurydike aus dem Totenreich retten will. Er konzentrierte sich auf menschliche Leidenschaften und natürlich fließende Melodien und kreierte so eine der erfolgreichsten Orpheus-Vertonungen. Die Inszenierung von Christoph Marthaler ist mitten in der Pandemiezeit von 2021 entstanden und war bisher nur als Stream im Internet zu sehen. Gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Anna Viebrock blickt er tief in die Hinterzimmer des Mythos.  
 
Vorstellungen: 7. bis 23. Mai 2023


Aleksandra Kurzak und Roberto Alagna
 Am Opernhaus Zürich standen sie zuletzt in Cavalleria rusticana / Pagliacci gemeinsam auf der Bühne, nun ist das Traum-Duo auch in einem Liederabend zu hören: Aleksandra Kurzak, die das Zürcher Publikum vor allem als Giuseppe Verdis Gilda kennengelernt hat und Roberto Alagna, der in seiner über 30-jährigen Laufbahn mit Rollen wie Alfredo, Calaf, Cavaradossi, Don Carlo, Don José, Faust, Nemorino, Otello, Radamès, Rodolfo und Werther an den weltweit wichtigsten Häusern aufgetreten ist. Auf dem Programm stehen Duette und Arien aus den Opern Tosca, Carmen, Otello und Adriana Lecouvreur. Am Klavier werden die beiden von Marek Ruszczynski begleitet.

Mo, 15. Mai 2023

Foto:
©Kuyler