Die P1050124„Ladies Night“ im Rahmen des Rheingau Musik Festivals auf der Seebühne von Schloss Vollrads

Eva Mittmann

Oestrich-Winkel (Weltexpresso) - Die „Ladies Night“ zählt zu einem der beliebtesten Formate beim Rheingau Musik Festival –  so heißt es in der diesjährigen Programmankündigung . Und das vollkommen zu Recht wie sich am gestrigen Abend erneut bewahrheiten sollte. Es muss allein schon an dem unvergleichlich schönen Ambiente liegen, womit diese Lokation ihre Besucher verzaubert.


Nicht zu vergessen sind außerdem die kulinarischen Genüsse, die das dortige Restaurant anzubieten hat. Darüber hinaus ist dies alles dann auch noch gepaart mit dem ungebrochenen Versprechen des Genusses exquisiter musikalischer Expertise der dort gastierenden Musiker, als auch Ton- und Klangkünstlerinnen – wie zum Beispiel der Jazzsängerin Sherry Dyanne. Sie hat zweifelsohne eine Stimme, die so bezaubernd zärtlich erklingt, dass sie unweigerlich die Vision zartschmelzender Milchschokolade erweckt. Versprochen.

P1050104 new2Laut Programmheft verkündet das diesjährige Motto: „Frauenpower at its best“ und das sollte sich im Laufe des Abends sogleich bewahrheiten. Denn schon schwebt sie hinein mitten ins Publikum: Sherry Dyanne, eingehüllt in ein zartes Feengewand – kunstvoll angefertigt aus schwarzem Tüll und schmuckvoll besetzt mit weißen Schmetterlingen.
Passend hierzu singt sie a cappella „Birds flying high – you know how I feel…”, diese Textzeile aus dem unvergesslichen Titel “Feeling good” der einst unvergleichlichen Nina Simone. Keine Frage – Das Publikum ist augenblicklich bezaubert von diesem sich perfekt präsentierenden Gesamtkunstwerk!

P1050099Sofort anschließend geht es weiter mit „Whisper not“ - einem Titel der einst so spektakulär einzigartigen und unvergessenen Ella Fitzgerald – von Sherry Dyanne auf eigene Art ungleich viel sanfter interpretiert. „Sing on“, singt sie – und genau das möchte man ihr auch fortwährend zurufen. Ihre Interpretation von Gershwins „Summertime“ aus Porgy and Bess ertönt von ihren Lippen faszinierend zärtlich sanft und noch liebevoller als jemals zuvor, sodass sogar die im Anschluss gespielten Soli von Trompete & Klavier -als wären sie davon bereits angesteckt- brillant leichtfüßig tönen . Bezaubernd und beschwingt erklingt dann gleich anschließend auch eine gelungene, als verjazzt gespielte Version eine Interpretation des Titels „Seven Nation Army“ (orig. „The White Stripes“), bei der das Publikum sich begeistert zum Mitsingen animieren lässt.

P1050159Im zweiten Teil dieses Konzerts sind dann Michelle Davis & The True-Tones am Start, die sehr - um nicht zu sagen zu laut - und mit kräftig gespieltem Rhythm & Soul das Publikum zum Tanzen animieren. Doch so sehr sich auch „Michelle David“ und ihre „True-Tones“ auch anstrengen und schließlich das bereits tanzende Publikum zum Weitertanzen bewegen, es dadurch auch für sich gewinnen können, sie reichen doch nicht annähernd an die feinfühlig bezaubernd variable Dichte und Emotionalität einer der klanglich vielfältigen Interpretationen der Vorband heran.
Schlussendlich bleibt das Fazit, dass emotionale Tiefe und wahrhaftige Nähe auch unbedingt der leisen Töne bedürfen.

Fotos:
© Eva Mittmann

Info:
https://www.rheingau-musik-festival.de/programm-karten/programmuebersicht/detail?dateId=2127&cHash=435b8384b3b1bad25220fc5c6248fb09

https://michelledavidandthetruetones.com/

https://www.sherrydyanne.com/