Festtagsmusik in der gemeinsamen Konzertreihe der Musikhochschule und des Historischen Museums Frankfurter

 

Felicitas Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Für feierliche Anlässe und zum Tanz bot die Stube Alten Limpurg – als vornehmste Gesellschaft der Stadt – den Patrizierfamilien Frankfurts den passenden Rahmen. In dieser Gesellschaft werden die Holzhausen (nach dem Limpurger Wappenbuchs von 1558) seit jeher als erste und älteste Mitgliedsfamilie geführt.

 

 

Wichtigstes gesellschaftliches Ereignis war die Hochzeit, sicherte diese doch das Fortbestehen der städtischen Oberschicht durch geschickte Vermählungspolitik. Diese Vorgänge werden am 15, Mai um 17 Uhr durch die Führung „Justinian und Anna von Holzhausen – die Hochzeitspolitik der Frankfurter Patrizier“ von Andreas Hansert erläutert.

Im Zentrum der Führung steht das Gemälde von Justinian von Holzhausen und Anna Fürstenberg. Sie heirateten 1528 und gehörten zu den ersten Patriziern, die offen ein Bekenntnis zur Reformation ablegten.

 

Im anschließenden Konzert der jungen Künstler – alle fünf sind Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) – wird unter dem Titel "Collegium Musicum" Musik für die Frankfurter Patrizier aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu hören sein: Neben Antonio Vivaldi (1678-1741) und Jacques Paisible (1656-1721) werden vor allem Georg Philipp Telemanns (1681-1767) ‚musique de table‘ aus der Sammlung von Instrumentalwerken den Ton angeben sowie Jacques-Martin Hotteterres (1674-1763) Suite op. 2 in G-Dur für Traversflöte und B.c. Das Collegium Musicum – dessen Mitglieder sich aus musikinteressierten Bürgern und Studenten zusammensetzten – erlebte seine Blütezeit im 17. und 18. Jahrhundert und beschäftigte sich vor allem mit den neuesten Kompositionen der Instrumentalmusik. 1701 gründete Georg Philipp Telemann in Leipzig ein Collegium Musicum, das nach seinem Weggang nach Frankfurt unter anderem von Johann Sebastian Bach weitergeführt und in der Öffentlichkeit bekannt wurde.

 

In diesem Jahr haben die Besucher an voraussichtlich sechs Donnerstagen jeweils vor dem Konzert um 17 Uhr die Möglichkeit, an einer thematischen Führung und der jeweiligen Ausstellung teilzunehmen und sich so auf das Konzertprogramm einzustimmen – und sich damit einem Thema aus zwei unterschiedlichen Perspektiven anzunähern.

 

 

Il Quadro Animato”: Die Mitglieder des im Sommer 2013 von Lorenzo Gabriele (Traversflöte), Francesca Venturi Ferriolo (Barockbratsche), Emanuele Breda (Barockgeige) und Alessandro Viale (Cembalo) in Mailand gegründeten Ensembles “Il Quadro Animato” verbindet die Leidenschaft zur historischen Interpretationspraxis alter Musik und das Interesse an der Spielweise des Barock.

 

Das in der Instrumentalzusammensetzung wie auch Besetzungsgröße flexible Ensemble konzentriert sich auf das Barock-, galante und klassische Repertoire. Das Ensemble ist nach einer kurzen Kantate von Pietro Metastasio benannt, die 1760 mit Musik von Georg Christoph Wagenseil uraufgeführt wurde und deren Figuren, nachdem der Vorhang aufgegangen war, wie gemalt und gerahmt unbeweglich auf der Bühne standen. Erst als sich die Eröffnungssymphonie dem Ende zuneigte, wurden sie langsam lebendig und fingen an, sich zu bewegen, was beim Publikum große Überraschung hervorrief.

 

Tabea Debus, geboren 1991, wuchs in Münster auf, wo sie von Gudula Rosa an der Westfälischen Schule für Musik unterrichtet wurde, bevor sie an die Londoner Guildhall School of Music and Drama wechselte. Die achtfache Bundespreisträgerin des Wettbewerbs "Jugend musiziert" gewann 2011 den internationalen Holzbläserwettbewerb hülsta woowdinds, woraufhin ihre erste CD "upon a ground" (classic clips, 2012) erschien. Tabea Debus studiert an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Blockflöte bei Prof. Michael Schneider und Barockcello bei Prof. Kristin von

der Goltz.

 

INFO:

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HOCHZEIT AUF ALTEN LIMPURG

Collegium Musicum – Festtagsmusik von Telemann, Vivaldi, Paisible und Hotteterre

Fortsetzung der gemeinsamen Konzertreihe des historischen museums frankfurt und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main

 

Lorenzo Gabriele (Traversflöte); Emanuele Breda (Barockvioline); Francesca Venturi Ferriolo (Barockbratsche); Tabea Debus (Blockföte/Barockcello); Iga Anna Zakrzewska (Cembalo)

 

Donnerstag, 15. Mai 2014

18 Uhr im historischen museum frankfurt, Sonnemann-Saal

17 Uhr Führung zum Thema von Andreas Hansert: Justinian und Anna von Holzhausen – die Hochzeitspolitik der Frankfurter Patrizier

Führung und Ausstellungsbesuch sind im Preis für die Konzertkarten enthalten und können vor dem Konzertbesuch wahrgenommen werden.

Fahrtor 2, 60311 Frankfurt am Main

Karten: 10€ (ermäßigt 5€)

Informationen unter (+49) 212 35599,

www.historisches-museum-frankfurt.de