„Gute-Laune-Musik“ in Bestform beim RM-Festival
Eva Mittmann
Ingelheim (Weltexpresso) – Am vergangenen Wochenende war es einmal wieder soweit: Das Rheingau Musik Festival präsentierte seine traditionelle Veranstaltung „Fahrende Musiker in Weingütern“. Wie es im Programmheft heißt, greift diese alljährliche Veranstaltung des RMF eine alte Tradition auf, bei der die „Fahrenden Spielleut von einem Ort zum anderen zogen, um einfach auf den Straßen der Städte die Menschen mit Musik zu erfreuen.“
Dies ist ihnen auch diesmal in Ingelheim vortrefflich geglückt. Denn gleich zu Beginn heizen uns „The Speedos“ ein (Olaf Prinz: Gitarre & Gesang, Frank Johland: Saxophon & Gesang, Konstantijn van der Heiden: Kontrabass & Gesang sowie Volker Naves (Schlazeug und Gesang), die – wie der Bandname schon vermuten lässt – in atemberaubender Geschwindigkeit ihre „Hill-Billy-Songs“ der 50er-Jahre in leicht abgewandelter Form zum Besten geben: Da ertönt beispielsweise so ein Welthit wie „Stand by me“, der allein schon durch seine legendäre Bass-Hook-Line diesen unausweichlichen Wiederkennungswert hat und das Publikum augenblicklich widerstandslos zum Mitsingen und Mitklatschen animiert.
Als zweite Band dieses vortrefflichen Nachmittagskonzerts ist die Formation „Foaie Verde“ mit Sebastian Mare (Geige), Katalin Horvath (Gesang), Frank Wekenmann (Gitarre), Jordan Djevix (Akkordeon) und Veit Hübner (Kontrabass) am Start, die uns Zigeunerjazz in atemberaubender Geschwindigkeit präsentiert – allen voran in jagendem Tempo der sensationelle Geiger Sebastian Mare. Das Publikum lässt sich sofort mitreißen und ist sichtlich und hörbar begeistert von derart exklusiv dargebotener Virtuosität. „Chévere!“ möchte man ihnen begeistert zurufen (was auf Portugiesisch "einfach großartig“ bedeutet.)
Gleich in Anschluss hören wir die Band „Billow Wood“ - mit Clara O´Donnell (Gesang, Bodhran & Flöten), Emily Donoghue (Gesang, Mandoline, Gitarre), Mark O‘ Donell (Gesang Gitarre, Fiddle) und Harry Lawler (Gesang, Harfe, Gitarre) auf, die uns eindeutig ihre keltischen Wurzeln musikalisch hörbar spüren lassen. Das Diknu Schneeberger Trio verwöhnt uns zum guten Schluss noch mit vorzüglicher Saitenakrobatik in rasender Geschwindigkeit an Gitarren und Bass und zwingt uns unausweichlich mit seiner Bestform von Zigeuner-Jazz zum „Mitswingen“ und Mitklatschen (Solo-Gitarre: Diknu Schneeberger, Rhythmus-Gitarre: Julian Wohlmuth und Bass (Martin Heinzle). Ein insgesamt lohnender Ausflug in den wunderschönen Rheingau!
Fotos: © Eva Mittmann