Puccini-Inszenierung der HfMDK ab 25. Oktober im Frankfurt LAB
Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Patriarch ist tot. Die Trauer der Verwandten ist geheuchelt, die Sorge ums Erbe ist echt: Buoso Donati hat sein ganzes Vermögen den Mönchen vermacht! Man sucht fieberhaft nach einem Ausweg. Gianni Schicchi, ein Outcast und Spieler, bietet sich an, eine Lösung zu finden.
Um den Preis, dass seine Tochter, trotz fehlender Mitgift, in die Familie einheiraten darf. Aus Sicht der Verwandten eine mehr als fragwürdige Partie.
Giacomo Puccinis Einakter Gianni Schicchi wurde kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs, im Dezember 1918, an der Metropolitan Opera in New York uraufgeführt. Er ist das Finale von Il Trittico, einem Zusammenschluss von drei Kurzopern, die um das Thema Schuld und Sühne kreisen. Ein Satyrspiel um Familienbande, Erbschleicherei und zwielichtige Gesellen, die einer Anekdote von Dantes Göttlicher Komödie entnommen ist. Aufstieg und Fall einer Dynastie …
Der Epochenumbruch der Entstehungszeit ist dem Stück ebenso eingeschrieben wie Dantes Renaissance. Paradies, Hölle und Fegefeuer in einem. Puccini gelingt eine absurde Montage zwischen Leichtigkeit und Abgrund. Sein Librettist Giovacchino Forzano, der spätere Filmregisseur und Freund Mussolinis, hat ein brillantes Textbuch verfasst, das Puccinis Hang zum Makabren entgegenkommt … Ein irrwitziges Spiel beginnt, eine Wiedergeburt Buosos in Gestalt von Schicchi, der vorgibt, sein Testament neu zu diktieren.
Puccinis Einakter ist Ausverkauf von (fast) allem, aller Tabus und Bindungen, als könnte etwas grundsätzlich Neues möglich sein. Die kleine Schäbigkeit – und die schalen, großen Träume …
Die Fassung der Hochschule siedelt dieses Stück zwischen Trash und Glamour an, im Land der
Pioniere und Verheißungen.
Happy End? To be continued …
INFO:
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt
GIANNI SCHICCHI – Puccini-Inszenierung der HfMDK im Frankfurt LAB
Mit Gesangsstudierenden und dem Hochschulorchester der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK)
Musikalische Leitung: Walter Althammer; Inszenierung: Jan-Richard Kehl
Ausstattung: Annette Braun; Dramaturgie: Robert Olwitz
Premiere: Samstag 25. Oktober 2014
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Uhr im LAB Frankfurt, Schmidtstraße 12, 60326 Frankfurt
Weitere Vorstellungen: Sonntag 26. Oktober/Dienstag 28. Oktober/Mittwoch 29. Oktober
Je 19.30 Uhr im LAB Frankfurt
Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK Frankfurt am
Main sowie der Finanzgruppe Hessen-Thüringen
Eintritt: 10 Euro (ermäßigt 8 Euro)