Konzertankündigung von Judith Freise, Ensemble "La Fantasia"


Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) -Die Konzertankündigung für den 30. Oktober  ist so persönlich gehalten, daß wir die Einladung original weitergeben möchten.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die „Aulakonzerte“ ein neues Zuhause gefunden haben. Sie werden jetzt im Rahmen der von der Initiative 9. November organisierten Reihe „BunkerRaumKlang“ ihre Fortsetzung finden.

Gerne möchte ich Sie auf unser Eröffnungskonzert aufmerksam machen:


Am 30. Oktober 2016 um 17 Uhr

im Bunker Friedberger Anlage 5-6, 60314 Frankfurt am Main spielt das


ENSEMBLE „LA FANTASIA“

Judith Freise, Barockvioline


Freek Borstlap, Viola da gamba

Rien Voskuilen, Cembalo

Werke von Dietrich Buxtehude (ca. 1637 - 1707),

Johann Jakob Froberger (1616 - 1667)

und weiteren Komponisten, die dem „Stylus fantasticus“ zugeordnet  werden.                                                                                                                                                                 



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Ich möchte dieses erste Konzert in der Reihe “Auf der Suche nach dem verlorenen Klang” Joachim Carlos Martini widmen. Er ist am 29. November 2015 gestorben. Den Titel haben wir übernommen, er überschrieb lange Jahre unsere Januar-Konzerte, die in Zusammenarbeit der Jungen Kantorei und dem Ensemble „La Fantasia“ selten gespielte Werke der Barockzeit zur Aufführung brachten.

Mit großer musikalischer Leidenschaft leitete Jochen die Junge Kantorei, mit ihm zusammen organisierte ich die Aula-Konzerte an der Goethe-Universität. In den Jahren 1989/90 erarbeiteten wir beide gemeinsam die Ausstellung „Musik als Form geistigen Widerstandes – Jüdische Musikerinnen und Musiker 1933-1945 - Das Beispiel Frankfurt“. Sie wurde im November 1990 in der Paulskirche gezeigt, ging mehrfach auf Wanderschaft und ist zuletzt hier von der Initiative 9. November mit Herzlichkeit und Fürsorge im Bunker dauerhaft aufgenommen worden. Auch den in der Ausstellung gezeigten Musikerinnen und Musikern von damals möchte ich unsere Konzerte widmen. Sie waren ja einmal, vor unserer Zeit, unsere Kolleginnen und Kollegen gewesen.

Der Raum ist nun ein ganz anderer als zuvor die Aula der Goethe-Universität. Der Kontrast könnte nicht größer sein: die kalten Bunker-Mauern und die wärmende Ausstrahlung unserer Musik. Eine Akustik-Probe, die ich neulich zusammen mit einer Freundin gemacht habe, hat mich in großes Erstaunen versetzt - ich hätte am liebsten noch am selben Tag hier ein Konzert gespielt. Wie wird es wohl mit Publikum klingen? Mir schien, es könne sich in diesem Raum mit der Barockmusik eine neue Dimension erschließen: Nachdenken, Fühlen, Trauern, Lieben, aber auch einfach das Leben hereinholen und genießen. Ich freue mich auf Ihren Besuch! Noch ein kleiner Tipp: bitte bedenken Sie bei Ihrer Bekleidung, dass das Klima im Bunker recht frisch sein kann.


Foto: Judith Freise und Ensemble (c) Martin Moog

Info:
Eintritt: 15.- €, ermäßigt 12.- €