Sabine Zoller
Bad Herrenalb (Weltexpresso) - Wenn die Winterfee erscheint gibt es alles andere als eine frostige Stimmung. Die Figur aus einem fernen Feenland ist die Kreation von Sabine Schäfer, die als Performance Künstlerin auf Stelzen stets eine ganz besondere Atmosphäre verbreitet.
„Um die Welt ein bischen bunter zu machen und das zauberhafte in den Alltag zu bringen“, hat sie sich vor 21 Jahren mit der Idee zu außergewöhnlichen Walk-Acts selbständig gemacht und schwärmt geradezu von einem „der schönsten Berufe die es gibt.“
Auf Stelzen schreitet sie in luftiger Höhe elegant durch die Straßen und ist eine durchaus herausragende Erscheinung, die nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt. Mit den an ihren Beinen angeschnallten Stelzen erreicht sie eine Größe von knapp drei Metern. Das wallend weiße Gewand wirkt dabei weder kühl noch abweisend, denn das selbstgeschneiderte Kostüm samt Kopfschmuck ist bei Dunkelheit beleuchtet, um „Licht in die Herzen der Menschen bringen“. Mit schwungvollen Bewegungen lässt die Fee mit dem phantasievollen Namen „Saa“ die weit ausladenden Flügelpaare mit ihren Armen kreisen. Eine Geste die Neugierde weckt, denn wer zu ihr spricht bekommt eine Glückskugel aus Glas für seine Wünsche. „Das sind wunderschöne Begegnungen und dabei kommen auch die Erwachsenen nicht zu kurz“, freut sich Sabine Schäfer, die sich mit ihrer märchenhaften Gestalt ganz und gar identifiziert und im Traum nie daran gedacht hätte, sich damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Im richtigen Leben hat die kreative Künstlerin und Mutter von zwei Kindern zunächst einen „bodenständigen“ Beruf erlernt. „Ich bin Bürokauffrau und habe meine Ausbildung bei der Stadtverwaltung in Schwäbisch Gmünd gemacht, und bin danach als Rucksacktourist auf Weltreise gegangen.“ Geplant war das zunächst als Auszeit vor dem Studienbeginn, doch dann kam alles anders. „Die Welt ist bunt und ich wollte alles sehen.“ Mit Aushilfsjobs verdient sie sich immer wieder Geld, um neue Abenteuer in fernen Ländern zu erleben. „Ich war unter anderem in Argentinien, Indonesien, Malaysia, Thailand und Neuseeland und habe ein Jahr in Australien gelebt“, so der Tenor der Weltenbummlerin, die auf dem Inselkontinent auf der südlichen Hemisphäre zwar von Heimweh geplagt wird, aber dort gefunden hat, was ihr Leben erfüllt.
Mit einem Aushilfsjob als Wassernixe begann ihre Karriere als Straßenkünstlerin und damit die Idee auch in Deutschland als Performance-Künstlerin zu leben. „Ein Freund aus dem Zirkus hat mir das Stelzen laufen beigebracht und dann habe ich geübt und geübt, denn auch das Fallen aus luftiger Höhe will gelernt sein um Verletzungen zu vermeiden.“ Für den Winterzauber in Bad Herrenalb wird die Stelzenfrau am kommenden Sonntag erwartet. Die Performance ist auch bei Schnee- und Eistreiben zugesagt, denn „dann werden Stelzen mit einem breiteren Fuß angeschnallt, um eine bessere Bodenhaftung zu haben.“
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