Apfel1Südtirols Genussbotschafterinnen, Teil 1/2

Helga Faber

Südtirol (Weltexpresso) - Aus vielen Gründen ist Südtirol jede Reise wert. Im übrigen erstaunlich, wie sich die ganze Region aus den schlimmsten politischen Wirren zu einer friedlichen und leistungsfähigen Gemeinschaft entwickelt hat. Großen Respekt erfordert das. Aber HInfahren tut man gerne aus anderen Gründen. Kaum eine Region in Europa steht so für ihre landwirtschaftlichen Produkte wie Südtirol und umgekehrt. Wenn von Apfel, Käse, Brot, Speck und Wein die Rede ist,

wähnen sich Kenner sofort in einem Buschenschank jenseits des Brenners und haben den Geschmack der typischen Spezialitäten im Gaumen, die dort von Hand und mit Liebe veredelt wurden. Doch auch zwischen Ortler und Dolomiten gibt‘s Qualitätsunterschiede. Das Siegel „Roter Hahn“ garantiert neben der regionalen auch die bäuerliche Herkunft. Denn die Marke dürfen nur solche Betriebe tragen, deren Früchte, Trauben und Getreide für die edlen Erzeugnisse auf den Feldern eines Südtiroler Bauernhofs wachsen. Die Milch stammt in der Regel von den eigenen Kühen und der Stall ist vor allem den Ferkeln vorbehalten, die direkt am Hof aufgezogen werden. Folgende fünf Genussbotschafter:innen erklären ihre nachhaltige Philosophie und warum das „Roter Hahn“-Credo „Qualität vor Quantität“ so zeitgemäß ist.


Apfel-Botschafterin Judith Mathà vom Grieserhof in Nals/Meraner Land

„Es macht mir Spaß, mein Wissen rund um den Südtiroler Apfel mit unseren Hausgästen und anderen Interessierten zu teilen. Tatsächlich fragen sie mich bei unseren regelmäßigen Hofführungen alles Mögliche. Sie wollen beispielsweise wissen, welche Arbeiten übers Jahr anfallen, wie alt ein Apfelbaum wird oder welche Sorten – derzeit neun – wir am Hof anbauen. Und natürlich was mir persönlich am besten schmeckt: Das sind der Kanzi und der neue Giga, beide Südtiroler Apfelsorten. Am Hof verarbeiten wir die Früchte zu Apfelsaft, Apfelaufstrich, Trockenfrüchten und Apfelmus. All das genießen Urlauber dann beim täglichen Frühstück und freuen sich noch mehr darüber, wenn sie einiges davon auch mit nach Hause nehmen können. Ich selbst liebe meinen Beruf als Apfelbäuerin in mittlerweile dritter Generation, weil die Arbeit so vielfältig ist und ich die meiste Zeit in der Natur verbringen darf. Stolz macht mich auch, dass wir Bauern in Südtirol mit durchschnittlich zweieinhalb Hektar Anbaufläche zwar Kleinstbetriebe sind, aber doch über die Obstgenossenschaften gut zusammenarbeiten und so ein gesundes und vor allem hochwertiges Produkt herstellen.“



kaseKäse-Botschafterin Lydia Petrunder vom Bio-Petrunderhof in Villnöss/Eisacktal

„Meine Leidenschaft fürs Käsen habe ich entdeckt, als ich einen Sommer lang als Sennerin in der Schweiz war. Danach wusste ich, dass das genau ,meins‘ ist. Als wir unseren Hof 2015 biozertifziert haben, lag es nahe, unsere Biomilch auch selbst zu verarbeiten. Unsere Gäste schätzen den Käse sehr. Und das lassen sie uns nicht nur wissen, wenn sie ihn morgens in ihrem Frühstückskorb finden, den ich täglich vor die Tür der Ferienwohnungen stelle. Sondern sie kaufen im Hofladen zudem Stücke davon als Wanderproviant oder decken sich bei der Abreise damit ein. Seit Kurzem bieten wir auch das Abendessen im Korb an – so kommen Urlauber auf Wunsch gleich nochmal in den Genuss und sind froh, wenn sie nicht essen gehen müssen, sondern am Hof verköstigt werden. Am meisten Spaß aber macht ihnen, beim Käsen zuzusehen. Und auch die Käseverkostung für unsere Hausgäste wird stets mit Spannung erwartet. Mein persönlicher Liebling ist der Sass Rigais. Der Hartkäse reift ein Jahr und schmeckt entsprechend würzig.“



BrotBrot-Botschafter:in Maria und Albert Premstaller vom Botenhof im Sarntal/Südtirols Süden

„Die jahrhundertealte Tradition des Brotbackens pflegen wir bei uns am Botenhof schon immer. Verarbeitet wird ausschließlich das Korn von unseren eigenen Feldern. Der sorgfältig von Hand geknetete Teig ist eine Mischung aus Roggen und Weizen, dazu kommen Gewürze wie Kümmel, Fenchel und Brotklee. Im holzgefeuerten Steinbackofen verwandeln sich die blassen Fladen zu knusprigen, goldbraunen Laiben. In der Regel backen wir dort nur, wenn die Gäste das wollen und wir die Zeit dazu haben – und freuen uns über jede helfende Hand, sei sie noch so klein. Denn besonders Kinder sind vom Brotbacken schwer begeistert und wer schon häufiger bei uns am Hof war, fragt meist gleich nach der Ankunft danach. Doch selbst wenn seitens der Urlauber kein Interesse besteht, backen wir unser eigenes Brot, dann allerdings ,nur‘ im Holzherd in der Küche, damit sie es zumindest im Rahmen unseres Bauernfrühstücks genießen können.“

Fortsetzung folgt

Fotos:
Titel: Neben ihren Obstwiesen ist die große Leidenschaft der Südtiroler Apfelbäuerin Judith Mathà die Gastgeberrolle. Der Grieserhof in Nals, Mitglied bei „Roter Hahn“, beherbergt Urlauber im stylisch umgebauten Stadel. ©Grieserhof/Judith Mathà
Text Der Südtiroler Biokäse von Lydia Petrunder ist bei ihren Hausgästen äußerst gefragt. Derzeit haben sie auf dem „Roter Hahn“-Mitglied Bio-Petrunderhof in Villnöss sechs verschiedene Sorten zur Auswahl. © Südtiroler Bäuerinnenorganisation/Armin Huber
Die Premstallers vom „Roter Hahn“-Mitglied Botenhof im Sarntal backen am liebsten gemeinsam mit ihren Hausgästen Brot, darunter echte Südtiroler Schmankerl wie Vinschger Paarln wie Vinschger Paarln ©„Roter Hahn“/Frieder Blickle

Info:
Über „Roter Hahn“. Unter der Marke „Roter Hahn“ vereint der Südtiroler Bauernbund 1.700 authentisch geführte Höfe in allen Teilen des Landes. Mit den Produktlinien „Urlaub auf dem Bauernhof“ (gleichnamiger Katalog), „Qualitätsprodukte vom Bauern“, „Bäuerlicher Feinschmecker“ und „Bäuerliches Handwerk“ (gleichnamige Broschüren) weisen die Südtiroler den Weg für den Reisetrend der Zukunft: „Roter Hahn“ steht für Qualität und unverfälschtes Reise-Erlebnis. Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol – Brauchtum, Natur und Leben hautnah. www.roterhahn.it