Wahl zum „Naturwunder Deutschland“
Sabine Zoller
Wildsee (Weltexpresso) - Nach einer achtwöchigen Online-Abstimmung, die am 12. November endete, haben trotz rasanter Aufholjagd die Stimmen nicht gereicht, um im Nördlichen Schwarzwald die Anzahl der Menschen für ein „Naturwunder“ in der Region zu motivieren. Zwar gab es mit einem rasanten Anstieg der Stimmen in der vergangenen Woche noch mal einen großen Schub für den „Wildsee“, doch das hat nicht gereicht, um das Kleinod auf dem Kaltenbronn auf das Siegertreppchen zu heben. Der Titel „Naturwunder des Jahres 2023“ geht nun nach Hessen.
Das „Ewige Eis“ gewinnt den Titel
Der Titel geht in diesem Jahr an einen der kältesten Orte in Hessen. Das „Ewige Eis“ im Westerwald hat sich mit 20,2 Prozent (5.337 Stimmen) gegen acht weitere Naturschönheiten in Deutschland durchgesetzt. Deutschlands größtes Hochmoorgebiet „Wildsee“ im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord (Baden-Württemberg) landete mit 16,4 Prozent Stimmenanteil (4.331 Stimmen) auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz belegt der Teufelstisch bei Hinterweidenthal in Rheinland-Pfalz mit 15,8 Prozent (4.164 Stimmen). Insgesamt stimmten 26.364 Naturbegeisterte aus ganz Deutschland für einen der neun zur Wahl stehenden Kandidaten ab. Damit ist die von der Heinz Sielmann Stiftung und dem Deutschen Wanderverband organisierte Publikumswahl nach Aussage einer Pressemeldung mit einem Teilnehmerrekord zu Ende gegangen.
„Mit der Naturwunderwahl möchten wir aufzeigen, dass die Natur voller Schönheit steckt, die uns immer wieder fasziniert und erstaunt. Für die Heinz Sielmann Stiftung erwächst daraus eine gesellschaftliche Verantwortung, die Natur und ihre Wunder auch für nachfolgende Generationen zu bewahren“, so Fritz Brickwedde, Vorsitzender des Stiftungsrates der Heinz Sielmann Stiftung. Platz eins der Wahl belegt das im Jahr 1839 entdeckte "Ewige Eis". Das ist ein seltenes physikalisches Phänomen und selbst bei sommerlichen Außentemperaturen von über 30 Grad Celsius bleibt es in den tieferen Schichten des lockeren Basaltgesteins winterlich kalt. Schnee und Eis als Sehenswürdigkeiten können bis in den Spätsommer besichtigt werden und sind über den „Blasiussteig“ in das Wanderwegenetz eingebunden.
Der Wildsee ist ganzjährig beliebt
Der Wildsee auf dem Kaltenbronn zieht ganzjährig viele Besucher an. Marco Gauger, Bürgermeister der Stadt Bad Wildbad bedauert, dass „das Hochmoor auf dem Kaltenbronn als höchstgelegenes Naturwunder weit und breit nicht den obersten Platz erreichen konnte“, betont aber zugleich: „ Der Wettbewerb hat sicher gezeigt, dass es ein schönes Ausflugsziel für alle Naturbegeisterten ist.“ Für die Schwarzwald Tourismus GmbH ist und bleibt das Naturphänomen „Wildsee“ eine Besonderheit und Jutta Ulrich, Leiterin Stabstelle Kommunikation erklärt: „Das von Bannwald umgebene naturbelassene Hochmoorgebiet Wildsee im Höhengebeit Kaltenbronn steht seit über 60 Jahren unter Naturschutz und ist Lebens- und Rückzugsraum für seltene Pflanzen und Tiere. Ein gut ausgebautes Wanderwegenetz führt auf Holzbohlenwegen durch das Hohloh- und Wildseemoor, dessen urwüchsige Landschaft mit einer Seenfläche von 1,4 ha das größte Hochmoorgebiet Deutschlands darstellt. Wir freuen uns sehr, dass diese spektakuläre Naturlandschaft mehr als verdient bei der Wahl zum „Naturwunder des Jahres“ 2023 unter neun Naturschönheiten in Deutschland auf Platz 2 gewählt wurde. Denn es gehört trotz seines Schutzstatus oder gerade deshalb Sommer wie Winter zu den schönsten Wandergebiete im Schwarzwald und ist Erholungsraum für Gäste und Einheimische.“
Stolz auf Platz 2
Für René Skiba, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald „ist und bleibt der Wildsee unser Naturwunder.“ Mit Blick auf die ausgewählten Favoriten der Publikumswahl urteilt er: „Wir freuen wir uns, dass wir so viele Stimmen einsammeln konnten. Herzlichen Dank an alle Unterstützer und Naturfreunde, die dazu beigetragen haben, den Schwarzwald und ganz besonders den Kaltenbronn bekannt zu machen. Im Vergleich des Teilnehmerfelds insgesamt sind wir stolz, dass wir den 2. Platz erobern konnten.“ Und für Corinna David, Marketingleiterin der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, hat der Wildsee mit der Publikumswahl besonders große Medienaufmerksamkeit bekommen. „Somit konnten wir unser Ziel der Sensibilisierung für unser Naturwunder durch diesen Wettbewerb erreichen.“ Auch Schwarzwald-Guide Jürgen Rust aus Calw ist überzeugt, „Auch wenn es nur der 2. Platz ist, hat der Wildsee von seiner wunderbaren Mystik kein bischen verloren.“
Teilnehmer 2023 Stimmen
Ewiges Eis im Westerwald |
|
5337 |
||
Hochmoorgebiet „Wildsee“ |
|
4331 |
||
Teufelstisch bei Hinterweidenthal |
|
4164 |
||
Das Hafenlohrtal im Spessart |
|
4031 |
||
Der Lilienstein im Elbsandsteingebirge |
|
3748 |
||
Eichener See im Südschwarzwald |
|
2552 |
||
Die Weidbuchen im Südschwarzwald |
|
955 |
||
Bergheide auf dem Neuen Hagen |
|
652 |
||
Flatterulme in Beltheim im Hunsrück |
|
594 |
||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
26364 |
Fotos:
Der Wildsee- beliebtes Ziel für Schulungen - wie hier zur Ausbildung zum Schwarzwald Guide
©Zoller
Info:
https://www.sielmann-stiftung.de/naturwunder