Wissenswertes zur Klostergründung
Sabine Zoller
Bad Herrenalb (Weltexpresso) - Für eine gelungene Kombination von Unterhaltung und Bildung bieten historische Führungen im Kostüm eine willkommene Abwechslung und eine immersive Reise in vergangene Zeiten. Diese spezielle Form der Geschichtsvermittlung erfreut sich zunehmender Beliebtheit und zieht zahlreiche Interessierte an, die mehr über die Vergangenheit erfahren möchten. Beliebte Orte für kostümierte historische Führungen sind unter anderem Schlösser und Burgen, Museen sowie historische Städte. Beispielsweise bieten Städte wie Rothenburg ob der Tauber in Deutschland oder Colonial Williamsburg in den USA regelmäßig kostümierte Führungen an, die das historische Erbe lebendig halten.
Auch Nachtwächterführungen in mittelalterlichen Städten sind besonders populär und entführen die Teilnehmer in die dunklen Gassen vergangener Zeiten, begleitet von spannenden Geschichten und Anekdoten.
Kostümführung zum Stadtjubiläum
In diesem Jahr feiert im Nordschwarzwald der Kurort Bad Herrenalb sein 875-jähriges Jubiläum, da die Anfänge der Stadt bis zur Klostergründung der Zisterzienser ins Jahr 1149 zurückreichen. Stadtführer Bernhard Lohner schlüpft dazu in ein mittelalterliches Gewand, um Graf Berthold III. von Eberstein, dem Gründer des Klosters Alba Dominorum Gestalt zu geben. In seinem Kostüm schildert der Guide die Motivation des Grafen, ein Kloster im Albtal zu gründen und taucht dabei tief in die Geschichte des Mittelalters ein.
Graf Berthold war einer der Kreuzritter der vom Zweiten Kreuzzug ins gelobte Land heil in die Heimat zurückkehrte und in Folge das Zisterzienserkloster in Herrenalb gründete. Die Gründe dafür beschreibt Lohner: „Papst Eugen III. hat 1146 zum Kreuzzug aufgerufen und wir sind mit vielen Heerscharen aufgebrochen.“ Er berichtet über Kämpfe und die Belagerung der Stadt Damaskus, „Das endete kläglich und zum ersten Mal hatte ich Angst um mein Leben. Daher habe ich damals geschworen, wenn ich lebend nach Hause komme, werde ich ein Kloster gründen.“ Das Hauskloster der Stifterfamilie übergab er den Zisterziensern. Aus Neuburg im Elsass kamen die Mönche, um das Kloster aufzubauen. Eine historische Begebenheit, die Lohner nutzt, um wissenswertes über den Orden und Lebensweise der Zisterzienser zu vermitteln. „Sie lebten nach den den strengen Regeln des Heiligen Benedikt und trugen als Kleidung eine einfache und spärliche Verhüllung, bestehend aus einem Unterkleid und einem darüber getragenen knielangen Leibrock mit Ärmeln und Kapuze, der Kukulle.“
Mit der Kostümführungen vermittelt der Kostümführer auf seinem Rundgang die Entstehungsgeschichte der Stadt auf lebendige, interaktive und unterhaltsame Weise. Sie bieten ein immersives Erlebnis, das den Teilnehmern ermöglicht, sich in die Epoche der Klostergründung hineinzufühlen.
Foto:
Bernhard Lohner als Graf Eberstein
©Zoller
Info:
Ab 14. Juni 2024 starten die Kostümführungen unter dem Titel „Der Schwur des Grafen von Eberstein“ jeweils vierzehntägig in Bad Herrenalb.
Buchung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Kosten 15 Euro pro Person. Anmeldung ist erforderlich