&Beyond Phinda Lodge in Südafrika

Notker Blechner

Durban (Weltexpresso) -  Es gibt nur wenige Orte, an dem die Tiere das Sagen haben. In der &Beyond Phinda Reserve in Südafrika bestimmen Löwen, Elefanten, Leoparden und Affen den Tagesablauf der Menschen.


Schon beim Frühstück merkt man, dass es hier nicht normal zugeht. Affen huschen über die kantigen Tische auf der Suche nach Essbaren. Heute entscheiden sie sich für den Schokoladen-Marmorkuchen und verschmähen die Ananas sowie die Orangen-Marmelade. Erst die Serviererin mit dem schönen Namen Happiness verhindert mit einem rabiaten Eingreifen, dass sich die Affen noch mehr nehmen.



Pirschfahrt im Morgengrauen

Ansonsten lassen die meisten Tiere die Menschen in Ruhe. Umgekehrt aber nicht. Kaum geht die Sonne auf, setzten sich schon mehrere Jeeps in Bewegung, damit die Touristen einige der Wildtiere aus nächster Nähe verfolgen können.

Gegen 6.30 Uhr morgens funkt Ranger Richard Angela per Walkie-Talkie durch, dass er zwei Löwen entdeckt hat. Prompt geht unser Jeep auf Verfolgungsjagd. "Keine Angst", beruhigt Angela, "wenn sich die Löwen irgendwo einmal niedergelassen haben, dösen sie stundenlang".



In der (Spiel-)Höhle der Löwen

Tatsächlich - nach 15-minütiger Fahrt - finden wir zwei verspielte Löwinnen am Wegerand. Der Dieselgeruch des Fahrzeugs scheint sie nicht zu stören. Nach ein paar Minuten erheben sie sich, stolzieren ein paar Meter weiter, um sich dann wieder faul hinzulegen. "Löwen ruhen oder schlafen 20 Stunden am Tag", sagt Angela.

Schon ertönt der nächste Funkspruch. Ein Elefant ist gesehen worden. Wir rasen los. Zehn Minuten später stoßen wir auf heruntergefallene Äste und einen umgestürzten Baum, der Teile des Wegs versperrt. "Ganz klar, die Elefanten waren hier", weiß Angie.



Auf Distanz zum Elefanten

Ein paar Minuten weiter begegnen wir zwei anderen Jeeps. Sie stehen Schlange, um den einzigen Elefanten aus vorsichtiger Distanz zu bewundern. Die Straße zu verlassen und sich ihm zu nähern, wäre zu gefährlich. "Elefanten können sich dann bedroht fühlen und wild um sich trampeln."

So machen wir wieder kehrt und fahren zu einer Geparden-Familie, die sich gerade über einen Kadaver hermachen. Die Geparden-Mutter hebt immer wieder den Kopf, wenn sie ein verdächtiges Geräusch hört. Sie muss ihre drei Kleinen ernähren. Es ist ein wahres Festessen. Die Geparden haben schon ziemlich volle Bäuche, damit dürften sie sich in den nächsten Stunden kaum schnell bewegen können, meint Rangerin Angela.



Luxus-Lodges mitten in der Wildnis

In der 23.000 Hektar großen &Beyond Phinda Private Game Reserve sind die "Big Five", das gefährdete schwarze Nashorn und hunderte Vogelarten heimisch geworden. Phinda kommt aus der Sprache der Zulu und bedeutet "Rückkehr". Nicht nur die ursprünglich wilden Tiere wurden hier wieder angesiedelt, sondern auch das Land wurde zu großen Teilen wieder an seine früheren Besitzer, die Makhasa und Mnqobokazi Communities, zurückgegeben.

Es gibt über 50 luxuriöse Suiten, die über den Park weitläufig verteilt sind. Jede Lounge hat einen eigenen Pool, der für die Tiere auch als Wasserstelle dient. Natur- und Umweltschutz wird hier großgeschrieben. Eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Vollpension inklusive zwei Pischfahrten kostet täglich ab 298 Euro pro Person. Umweltfreundlicher Luxus hat seinen Preis!

Foto:

Info:
&Beyond Phinda Lodges www.phinda.com