Das Senckenberg Forschungsinstitut benennt Gebäude nach Ehrenpräsident und Naturforscherin und weiht ein neues Forschungsgebäude ein, Teil 1/3
Klaus Hagert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit Fischen, Muscheln, Schnecken sowie diversen anderen Meerestieren sind bereits erste Sammlungen in die neuen Räumlichkeiten eingezogen. Am Freitag wurde in Anwesenheit von Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, die ehemalige „Alte Physik“ feierlich eingeweiht und nach Senckenbergs Ehrenpräsidenten in „Arthur-von-Weinberg- Haus“ umbenannt.
Schmuck sieht es aus, das frisch verputzte Eckhaus, das zur Messe hin auf der Senckenberg Anlage das Senckenbergsche Areal abschließt, was sehr bald nach der Renovierung der ursprünglichen Frankfurter Universität auf der anderen Seite den bisherigen Senckenbergmuseumsbau in die Mitte nimmt. Ein Glücksgriff, wie hier zum 200sten Geburtstag des Forschungsinstituts seine Idee weiteren Platz findet. Die aufwendigsten Baumaßnahmen in der 200-jährigen Geschichte von Senckenberg haben nämlich einen neuen Meilenstein erreicht: Die Arbeiten am südlichen Gebäudekomplex des neuen Senckenberg- Forschungsinstitutes sind nahezu abgeschlossen. Gleichzeitig erhielt das Gebäude des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (SBiK-F) einen neuen Namen: „Maria-Sibylla-Merian-Haus“.
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung hat 2017 allen Grund zu feiern – neben dem 200-jährigen Jubiläum schreiten auch der Umbau und die Erweiterung des Senckenberg Forschungsinstituts in Frankfurt zügig voran. „Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Bund und dem Land Hessen – ohne sie wäre die bislang größte Umbaumaßnahme von Senckenberg nicht möglich gewesen“, freute sich Senckenberg- Generaldirektor Volker Mosbrugger beim heutigen Festakt und ergänzte: „Die wertvollen Sammlungen Senckenbergs beziehen als erstes ihr neues Zuhause, unsere Wissenschaftler können hier demnächst unter exzellenten Voraussetzungen forschen. Alles, was wir über die Natur lernen und wissen, kann so auch direkt ins Museum und zu unseren Besuchern fließen“.
Als ein „Geschenk für Senckenberg zum 200. Geburtstag“ bezeichnet Boris Rhein, Minister für Wissenschaft und Kunst des Landes Hessen, die Fertigstellung des neuen Forschungsinstitutes. „Mit dem Arthur-von- Weinberg-Haus erhält Senckenberg eine funktionelle Infrastruktur an seinem Gründungsort Frankfurt. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen nun neue Möglichkeiten offen, Naturforschung zu betreiben und die Sammlung auf höchstem Standard zu pflegen und zu erhalten. Für die gesamte Sanierung und den Umbau stellen Bund und Land insgesamt 116,8 Millionen Euro zur Verfügung, davon investiert Hessen 71 Millionen Euro. So schaffen wir für Senckenberg beste Voraussetzungen, um auch künftig seiner herausragenden Rolle für den Wissenschaftsstandort Frankfurt, Hessen, Deutschland und sogar weltweit gerecht zu werden“, erklärte Rhein.
Aber auch die Senckenbergvorderen hatten Gutes zu verkünden. Generaldirektor Volker Moosbrugger, dessen Reich immer umfangreicher und schöner wird und dessen Mitarbeiter immer tollere Forschungsergebnisse vorweisen können, verwies darauf, daß das Senckenberg eine Gesellschaft für die Bürger bleibe. Das betonte auch sein Stellvertreter Andreas Mulch. Schon heute ist die Aufklärungsarbeit in vielen Seminaren und Veranstaltungen der Stiftung enorm, aber in Zukunft soll der Bürger auch bei den Forschungsarbeiten stärker beteiligt werden. Das nicht nur, in dem die Ergebnisse der Senckenbergschen Forschung unter die Leute gebracht wird, sondern in dem konkret die Öffentlichkeit gefragt wird: Was hättet Ihr gerne gewußt? Was sollen wir erforschen? Von daher sei gerade dies Arthur Weinberg Haus ein Haus der Neugierde. Von außen sieht es sehr einladend aus, nun müssen im Inneren die Angebote für die Bürger folgen. Was kommt.
Fortsetzung folgt
Foto: Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst bei der feierlichen Einweihung.
© Daniel Kummer