Siegrid Püschel und kus
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - In der Kampagne von Marc Jacobs für Louis Vuitton im Herbst/Winter 2012/13 wurde eine historische Reise von Paris nach Shanghai inszeniert: Mit einer dampfenden Eisenbahn fuhren die Models mit der Mode aus Paris auf dem Laufsteg in Shanghai ein.
Durch das Setting und die Mode spielte Jacobs auf die Anfänge der Marke als Reisegepäckhersteller Mitte des 19. Jahrhunderts an.
Der Vortrag von Alexandra Karentzos am Mittwoch, 28. Juni, um 19 Uhr im Weltkulturen Labor nimmt diese Modenschau zum Ausgangspunkt, um nach globalen Hierarchisierungen und kolonialen Verwicklungen innerhalb der Mode zu fragen. Gerade in Hinblick auf China, wo die Modenschau stattgefunden hat, werden die Produktionsbedingungen von Mode und der Wert von Handarbeit diskutiert. Die aufwändig bestickten und mit glänzenden Steinen besetzten Kleidungsstücke aus teils exotischen Materialien, wie etwa Känguruleder, die Muster und Textilien werden zudem auf ihre kulturellen Codierungen hin betrachtet.
Mit ihrer Verbindung von Gender Studies, postkolonialer Forschung und Untersuchungen zu Kunst und Ästhetik ist Alexandra Karentzos, die in Trier eine Juniorprofessur hatte und nun an der TH Darmstadt Professorin ist, wichtige Impulsgeberin für Fragen globaler Textilforschung.
Foto: © designundkultur-trier.de
Info:
Der Vortrag am Schaumainkai 37 ist Teil des Begleitprogramms zu Ausstellung „Der Rote Faden – Gedanken Spinnen Muster Bilden“ (bis 27. August 2017) und kostet 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.