Eric Fischling und kus
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Schüler von heute sind die Fachkräfte von morgen. Von ihrer optimalen Vorbereitung auf die Berufswahl profitiert die ganze Region.
Das hessenweite Netzwerk OloV („Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule – Beruf“) will sicherstellen, dass Jugendliche bestmöglich auf ihrem Weg in die berufliche Zukunft begleitet werden; und das ohne unnötige Umwege, Abbrüche und Warteschleifen.
Im Rahmen eines Treffens der OloV-Schulkoordinatoren unterzeichnete am Montag, 11. September, Integrations- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber ein Strategiepapier zur Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf. Das Strategiepapier beinhaltet die Zielplanung der kommenden drei Jahre und hebt diejenigen Qualitätsstandards aus der OloV-Strategie hervor, die von der Steuerungsgruppe als besonders relevant für die Stadt Frankfurt identifiziert wurden.
„Die gemeinsam erarbeitete Strategie ist ein wichtiger Schritt, um den Übergang von der Schule in den Beruf qualitativ weiter zu verbessern. Ich freue mich, dass wir uns mit allen Akteuren an einen Tisch gesetzt und erfolgreich eine konkrete Maßnahmenliste beschlossen haben“, sagte Sylvia Weber im Zuge der Unterzeichnung. Die Dezernentin weiter: „Dem Thema berufliche Bildung wird dadurch der Platz eingeräumt, den es verdient – nämlich gleichwertig mit der allgemeinen Bildung.“
Jeder Vierte bricht seine Ausbildung oder sein Studium in Deutschland wieder ab. Schüler, die schon früh in der Schule kompetent beraten werden, haben bessere Chancen, eine fundierte Entscheidung zur Berufs- oder Studienwahl zu treffen. Die Lehrkräfte ab der 7. Klasse dazu umfassend zu befähigen, hat OloV zum Ziel.
OloV in Frankfurt hat sich vier Oberziele gesetzt, die in der nun verabschiedeten Strategie festgehalten werden. Erstes Ziel ist die Umsetzung fachübergreifender Curricula zur Berufsorientierung an allen weiterführenden Schulen. Dazu gehört die Sichtung der Curricula aller Frankfurter Schulen mit Bildungsgang Haupt- und Realschule sowie perspektivisch der Gymnasien mit dem Ziel künftige Handlungsfelder zu erkennen. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Schulen vor Ort besucht und der Austausch mit Wirtschaftsvertretern befördert.
Zweitens liegt ein Fokus auf Jugendlichen mit besonderem Unterstützungsbedarf – beispielsweise mit psychischer Problematik oder mit Fluchthintergrund.
Das dritte sowie vierte Oberziel befasst sich mit „Matching und Vermittlung“. Hintergrund ist die Tatsache, dass in Frankfurt prinzipiell genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, das Angebot sich aber nicht immer mit den Suchkriterien und Fähigkeiten der Bewerber deckt. Um hier eine passgenauere Vermittlung zu ermöglichen, sollen einerseits geschulte Lehrkräfte mit den Schülern deren Kompetenzen erarbeiten, andererseits sollten externe Angebote zur Berufsberatung und -orientierung allgemein bekannt sein und noch konsequenter genutzt werden.
Außerdem, so das vierte Oberziel, werden im Falle freibleibender Ausbildungsplätze die Gründe hierfür analysiert und daraus geeignete regionale Ziele und Maßnahmen abgeleitet.
Die Strategie für Frankfurt wurde in der regionalen Steuerungsgruppe gemeinsam erarbeitet von der Agentur für Arbeit, der Handwerkskammer, HessenMetall, der Industrie- und Handelskammer, dem Jobcenter Frankfurt, dem Jugend- und Sozialamt, dem Staatlichem Schulamt, dem Stadtschulamt und der Wirtschaftsförderung.
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