Hubertus von Bramnitz
Frankfurt am Main/Alba Julia (Weltexpresso) - Welche Beziehungen der Mittelmeerraum und Mitteleuropa im 2. Jahrtausend v. Chr. miteinander pflegten und was für Einflüsse die verschiedenen Kulturen in Bezug auf mykenische Befestigungen nahmen, waren zentrale Fragen, die auf der 2. Internationalen Konferenz des LOEWE-Schwerpunkts „Prähistorische Konfliktforschung – Bronzezeitliche Burgen zwischen Taunus und Karpaten“ der Goethe-Universität diskutiert wurden.
Vom 9. bis 13. Oktober wurden in Alba Iulia, Rumänien, über 80 Teilnehmer aus zehn Ländern rund um das Mittelmeer von Israel im Osten, Griechenland, Italien, Slowenien bis Spanien im Westen erwartet. Die Tagung fand nahe der befestigten Siedlung von Teleac statt, die zugleich eine der Ausgrabungsorte des LOEWE-Schwerpunkts ist und deren Forschungserkenntnisse es auf der Konferenz zu diskutieren galt. Neue archäologische Datierungen und Ausgrabungen machten es notwendig, die Verbindungen zwischen Mittelmeerraum und Mitteleuropa in der Bronzezeit neu zu bewerten und das Gebiet auf das östliche Mittelmeer, die Adria und Spanien zu erweitern. Zudem waren auch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung zur Landschaftsrekonstruktion und Nutzung von Ressourcen nahe der befestigten Siedlungen Teil des Konferenzprogramms.
Im Mittelpunkt der empirischen Forschungen des LOEWE-Schwerpunkts „Prähistorische Konfliktforschung“, der gemeinsam mit der Römisch Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts getragen wird, standen der Krieg der Bronzezeit und seine Infrastruktur. Wenig bekannt und erforscht sind die Burgen des 2. Jh. v. Chr., mit starken Mauern befestigte Siedlungen, nicht selten auf Bergkuppen errichtet. Darüber hinaus wurden gewaltförmige Konflikte, der Krieg in der Bronzezeit und die Möglichkeiten der Konfliktvermeidung in einem größeren theoretischen und kulturgeschichtlichen Rahmen behandelt. Das Thema Prähistorische Konfliktforschung hat angesichts der aktuellen Kriege in Osteuropa und Westasien eine bedrückende Aktualität gewonnen.
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© praehistorische-archaeologie.de
Info:
Das detaillierte Programm der Konferenz finden Sie unter http://www.uni-frankfurt.de/65329369/Events