Hubertus von Bramnitz
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es ist eine alte Geschichte, zu hinterfragen, was man von einem Hochschulranking halten soll. Nämlich eben auch die Frage, was da eigentlich gemessen wird. In wessen Interesse das geschieht, das also, was Adorno und Horkheimer das erkenntnisleitende Interesse nannten. Und andererseits wissen wir alle, daß viele von denen, die Universitätsabgänger einstellen, genau nach diesen Listenplätzen schauen.
Die Goethe-Universität zählt laut dem renommierten Global University Employability Ranking 2017 weiterhin zu den Top 50-Universitäten weltweit mit der höchsten Beliebtheit ihrer Absolventen bei Arbeitgebern – und belegt in Deutschland nach TU und LMU München den dritten Platz aller Hochschulen. Daß die Bayern seit Jahren so gut abschneiden, ist bekannt. Die einmal jährlich von THE (Times Higher Education) veröffentlichten Rangfolge platziert die Goethe-Universität aktuell global auf Platz 47 (Vorjahr 50).
„Schön, dass die Goethe-Universität und ihre Absolventen bei global agierenden Unternehmen einen so guten Ruf genießen“, kommentierte Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff das Ergebnis. „Offenbar fördern das internationale Flair der Uni in Kombination mit entsprechenden, qualitätsorientierten Lehrkonzepten auch die Art von Bildung, die am internationalen Arbeitsmarkt gewürdigt wird.“
Das Global Employability Ranking wird auf Basis zweier repräsentativer Umfrage-Panels erhoben, die 6000 führende Repräsentanten von Unternehmen aus 22 Ländern umfassen: Argentinien, Australien, Österreich, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Israel, Italien, Japan, Mexiko, Niederlande, Singapur, Südafrika, Südkorea, Spanien, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate, Großbritannien und die USA.
Das erste Panel besteht aus etwa 2.500 Personal-Managern, die Erfahrung mit der Anstellung oder der Arbeit mit Absolventen hatten. Jede Person erhielt eine Liste lokaler Universitäten (mit der Option, mehr hinzuzufügen) und hatte bis zu 15 Stimmen für die Universitäten in ihren Ländern, die "die besten Absolventen in Bezug auf Beschäftigungsfähigkeit produzieren".
Das zweite Panel bestand aus rund 3.500 Geschäftsführern internationaler Unternehmen. Die Teilnehmer konnten maximal 10 Stimmen sowohl auf der lokalen als auch auf der globalen Liste der Universitäten abgeben, die vom ersten Panel erstellt wurden. Sie konnten auch Universitäten aus einer Datenbank hinzufügen. Die Stimmen wurden dann in Punktzahlen für jede Universität aggregiert, um das Ranking zu erstellen.
Die meisten Panel-Teilnehmer hatten mindestens 10 Jahre Berufserfahrung und arbeiteten in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern. Mehr als 30 Prozent hatten Erfahrung im Recruiting in der Wirtschaft, knapp 30 Prozent hatten Erfahrung in der IT-Branche und fast 20 Prozent in der Maschinenbaubranche. Mehr als die Hälfte rekrutiert international.
Die Umfrage wurde von der französischen Personalberatung Emerging konzipiert und wird seit sieben Jahren vom Beschäftigungsforschungsinstitut Trendence durchgeführt. Diese wird seit 2015 exklusiv von Times Higher Education veröffentlicht.
Foto: © uni-frankfurt.de
Info:
https://www.timeshighereducation.com/student/best-universities/graduate-employability-top-universities-germany-ranked-employers