Susanne Sonntag
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Die Jüdische Akademie will gerade im Zeitalter der Globalisierung ihren Beitrag dazu leisten, dass die kulturelle und religiöse Pluralität der deutschen Gesellschaft, in der die Akademie wirkt, gestärkt wird. Sie sieht ihre Aufgabe darin, jüdische Sichtweisen in den Diskurs zur Fortentwicklung unserer Gesellschaft einzubringen und will damit einen eigenen Beitrag zur Zukunft des deutschen Judentums in einem europäisch geprägten Deutschland leisten“, betont Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker. „Mit der Entscheidung des Bundes, den Bau der Jüdischen Akademie zu unterstützen, wird diese Notwendigkeit auch auf Bundesebene anerkannt.“
Bereits im Februar 2018 hat der Magistrat der Stadt Frankfurt entschieden, das Projekt mit einem einmaligen Investitionskostenzuschuss zu unterstützen. Der städtische Zuschuss in Höhe von insgesamt 4, 5 Millionen Euro soll in drei Raten in den Jahren 2018, 2019 und 2020 ausgezahlt werden. Auch das Land Hessen hat seine Unterstützung für das Projekt zugesagt.
Als geplanten Sitz der Jüdischen Akademie konnte die Stadt Frankfurt gemeinsam mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG Holding dem Zentralrat der Juden in Deutschland den südöstlichen Abschluss des Kulturcampus an der Senckenberganlage mit einem ehemaligen Professorengebäude und einem angrenzenden freien Grundstück anbieten.
„Frankfurt am Main verdankt seine heutige Bedeutung in vielerlei Hinsicht gerade auch den großen jüdischen Familien, die hier gelebt, gewirkt und gestaltet haben. Jüdische Traditionen sind Teil der Identität unserer Stadt. Und auch das Lehren, Lernen und der gesellschaftliche Diskurs sind in Frankfurt seit jeher zuhause. Mit seiner großen jüdischen Tradition, die durch die verbrecherische Zeit des Nationalsozialismus leider eine jähe Zäsur erfahren hat, ist Frankfurt heute stolz darauf, wieder Heimat einer großen und aktiven jüdischen Gemeinde zu sein. Den Schritt des Zentralrats der Juden in Deutschland zur Gründung einer Jüdischen Akademie in Deutschland mit Sitz in Frankfurt haben wir von Beginn an unterstützt und wollen diesen daher auch nach unseren Möglichkeiten fördern. Unsere Stadt ist der richtige Ort für diese wichtige Institution und wir freuen uns, dass die Stadt Frankfurt, das Land Hessen und der Bund zum Gelingen dieses Projektes gemeinsam beitragen“, sagt Becker abschließend.
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