Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Was gilt im Alter als „normal“? Und wer verhält sich als alternder Mensch abweichend von den gesellschaftlichen Erwartungen? Über diese Frage geht es bei der Frühjahrstagung der Sektion Alter(n) und Gesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, die in Kooperation mit der Goethe-Universität stattfindet.
Die Menschen leben immer länger, und die Lebensphase Alter wird immer vielfältiger in ihren Erscheinungsformen. Damit wandeln sich auch die Vorstellungen, die wir vom Alter und vom Altwerden haben: Wer und was im Alter als „normal“ oder „abweichend“ gilt, ist nicht mehr so streng festgelegt. Dies betrifft so unterschiedliche Phänomene wie Homosexualität, Straffälligkeit oder Krankheit: Ältere homosexuelle Menschen sind heute weit weniger stigmatisiert als früher. Hingegen trägt die immer häufiger gestellte Diagnose „Frühdemenz“ dazu bei, dass immer mehr ältere Menschen wegen einer ‚normalen‘ altersbedingten Vergesslichkeit stigmatisiert werden.
Bei der Tagung unter dem Titel „Im Alter anders? Zur Bedeutung von Devianz und Abweichung in Zeiten zunehmender Langlebigkeit“ diskutieren
am 15. Februar, 13:30 Uhr
bis 16. Februar, 13:30 Uhr
Casino, Renate von Metzler Saal (Raum: Cas 1.801)
Nina-Rubinstein-Weg (Campus Westend)
Soziologen und Soziologinnen über von hergebrachten Normvorstellungen abweichende Lebensweisen im Alter heute. Die Vorträge thematisieren Straffälligkeit und Strafvollzug im Alter, (Früh-)Demenz und Drogen konsumierende Senioren, aber auch sexuelle Identität, Migration und Unternehmertum von alten Menschen. Auch die so genannten „New Ageing Populations“, z.B. Menschen mit Behinderung, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen und fehlender Behandlungsmöglichkeiten früher keine hohe Lebenserwartung hatten, werden von den Wissenschaftlern in den Blick genommen.
Veranstaltet wird die Frühjahrstagung der Sektion Alter(n) und Gesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kooperation mit der Goethe-Universität und dem hier angesiedelten Frankfurter Forum für Interdisziplinäre Alternsforschung (FFIA).
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