p vertreibung1Deutsche und polnische Wege im „Warthegau“ 1939/40, Themenabend mit Vortrag und Podiumsdiskussion am 5. September in Berlin 

Susanne Sonntag

Berlin (Weltexpresso) - Nach dem Zusammenbruch der großen europäischen Reiche infolge des Ersten Weltkrieges entstanden in Ostmittel- und Südosteuropa Nationalstaaten, in denen meist ein erheblicher Anteil ethnischer Minderheiten lebte. Zu ihnen gehörten auch zahlreiche deutsche Gruppen.

Deutsche und polnische Wege im „Warthegau“ 1939/40
Themenabend mit Vortrag und Podiumsdiskussion 

Donnerstag, 5. September 2019, 19 Uhr
Humboldt-Universität zu Berlin, Senatssaal
Unter den Linden 6
10117 Berlin

Die 1933 an die Macht gekommenen Nationalsozialisten betrachteten diese deutschen Minderheiten als Verfügungsmasse für ihre Bündnispolitik und für siedlungspolitische Expansionspläne. So sah der am 23. August 1939 in Moskau unterzeichnete Deutsch-Sowjetische Nichtangriffsvertrag, in dem das Deutsche Reich und die Sowjetunion ihre jeweiligen Interessensgebiete in Ostmitteleuropa absteckten (Hitler-Stalin-Pakt), entsprechende Maßnahmen vor. In einem „Vertraulichen deutsch-sowjetischen Protokoll“ zum „Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag“ vom 28. September 1939 stimmte die Sowjetunion einer freiwilligen „Übersiedlung“ der „in ihren Interessengebieten ansässigen Reichsangehörigen und anderen Personen deutscher Abstammung“ ins Deutsche Reich oder in die deutschen Interessensgebiete zu. Den Auftakt bildete die Umsiedlung der Deutschbalten aus Estland und Lettland ab Oktober 1939. Es folgte die Umsiedlung der Deutschen aus Ostpolen (Wolhynien, Galizien, Narew-Gebiet) sowie aus Rumänien (Bessarabien, Bukowina und Dobrudscha).

Ziel der NS-Umsiedlungspolitik war es, die annektierten westpolnischen Gebiete „einzudeutschen“, indem man die dortige Bevölkerung vertrieb oder deportierte und Deutsche ansiedelte. Der größte Teil der Umsiedler wurde in den „Reichsgau Wartheland“ und den „Gau Danzig-Westpreußen“ gebracht.

Nach einem Einführungsvortrag in das Thema wird in einer Podiumsdiskussion am Beispiel der Deutschbalten und der Deutschen aus der Bukowina die Umsiedlungspolitik der Nationalsozialisten und ihre Folgen für die deutschen Umsiedler und für die durch diese Maßnahmen betroffenen Vertriebenen dargelegt.

Programm

Begrüßung
Dr. Harald Roth, Deutsches Kulturforum östliches Europa
Vortrag

Ethnische Säuberung in Polen: Der „Warthegau“ 1939/40
Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt, Touro College Berlin

Der Hitler-Stalin-Pakt 1939 ermöglichte nicht nur die Aufteilung Polens zwischen Deutschland und Sowjetunion. Er umfasste auch die Umsiedlung deutscher Minderheiten, die im besetzten Polen eine neue Heimat finden sollten. Dort aber mussten hunderttausende Menschen gewaltsam ihre angestammte Heimat verlassen.

Diskussion

PD Dr. Mariana Hausleitner, Berlin
Detlef Henning M.A., Nordost-Institut, Lüneburg
Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt, Touro College Berlin
Moderation: Dr. Katrin Steffen, Nordost-Institut, Lüneburg:


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Info:
Anmeldung
Um Anmeldung wird gebeten unter
T. +49 (0)331 20098-0 oder
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