Bildschirmfoto 2021 02 17 um 01.21.07Die Zukunft im Gesundheitswesen mit Kreativität und innovativen Ideen gestalten

Hubertus von Bramnitz

Wiesbaden (Weltexpresso)  – Seit 2017 zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) kreativ und innovativ denkende Personen, Organisationen oder Firmen aus, die mit ihren Ideen das Gesundheitswesen zukunftsweisend bereichern. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der digitalen Medizin. Der Preis hieß QUERDENKERPREIS, weil man ja diejenigen auszeichnen wollte, die nicht den herkömmlichen wissenschaftlichen Pfaden folgen, sondern auf ungewöhnlichem Weg zu ganz neuen Ergebenissen kommt. Damit ist es vorbei!

Ab dem Jahr 2021 wird die bislang als Querdenkerpreis bekannte Auszeichnung unter dem Namen „Peter-Müller-Kreativpreis Medizin der DGIM“ vergeben. Dies hat der Vorstand der DGIM Ende Januar beschlossen. Damit reagiert das Gremium auf den Umstand, dass der Begriff „Querdenker“ seit der Coronapandemie primär im Kontext von Wissenschaftsleugnern erscheint. Damit ist die DGIM ein Opfer der Coronaleugner, zumindest derer, die die Pandemie für nicht wesentlich hielten. Daß ausgerechnet diese Demonstrationen, die von Gerichten noch gegen behördliche Verbote erlaubt wurden, heute als Virenschleudern bekannt sind, ist wirklich ungeheuerlich. Es ist wirklich schade, daß der so hehre Begriff des Querdenkens von den Leuten verunglimpft wurde, die ja eben nicht querdenken, sondern nach hinten denken und sich Wortführern anhängen, die sich doch eigentlich blamiert hatten. Das hat auch die DGIM bedauert. 

Als Querdenker bezeichnete man bislang Personen mit besonders eigenständigen und originellen Ideen; gerade in der Wissenschaft war der Begriff positiv besetzt. „In den letzten Monaten hat allerdings die Stuttgarter Bewegung „Querdenken“ den Begriff für sich in Anspruch genommen“, erklärt Professor Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM. „Unter dem Dach dieser Gruppierung versammeln sich unter anderem Corona-Leugner, Impfgegner, Esoteriker, Reichsbürger und Rechtsextremisten“, so Ertl. „Bei ihren Veranstaltungen werden regelmäßig wissenschaftliche Erkenntnisse und medizinische Fakten in Frage gestellt“, ergänzt Professor Dr. med. Sebastian Schellong, Vorsitzender der DGIM und Chefarzt der zweiten Medizinischen Klinik am Städtischen Klinikum Dresden. Daher passe der Begriff ‚Querdenker‘ nicht länger zu einer Auszeichnung für kreative und innovative Ideen in der Medizin, so Schellong weiter.

Daher hat der Vorstand der DGIM beschlossen, die Auszeichnung umzubenennen. Neuer Namensgeber ist Peter Müller, der den Preis gemeinsam mit der von ihm gegründeten custo med GmbH 2017 gestiftet hat. Die Firma aus Ottobrunn hat sich bereit erklärt, die Preissumme auf 10.000 Euro zu erhöhen und die Auszeichnung weitere zehn Jahre zu unterstützen. „Wir freuen uns, dass custo med GmbH ihr Engagement ausbaut und weiterhin zukunftsweisende Ideen in der Medizin fördert“, betont Maximilian Broglie, Geschäftsführer der DGIM. Der Peter-Müller-Kreativpreis Medizin der DGIM wird 2021 im Rahmen des virtuellen Jahreskongresses der Fachgesellschaft vergeben.

Mehr zum Preis, den Bewerbungsmodalitäten und den bisherigen Preisträgern erfahren Sie hier: https://www.dgim.de/ueber-uns/ehrungen-und-preise/peter-mueller-kreativpreis-medizin-der-dgim/

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