csm koepfchen 8ea227c37aSchon früher wußten Pädagogen, daß Bewegung Lernen fördert

Felicitas Schubert

München (Weltexpresso) - In meinem früheren Leben, schon etwas länger her, war ich einmal Lehrerin. Und als solche war ich eingeladen, eine Woche in der damaligen Tschechoslowakei Schulen zu besuchen, um deren Lehr- und Lernmethoden kennen zu lernen, zu analysieren und zu übernehmen, was mir gut schien. Und das war vor allem in diesen, noch an die k.k. Monarchie erinnernden Schulgebäuden, mitsamt den uns jungen Lehrern antiquiert erscheinenden Lehrmethoden , eine, die heute die allermodernste ist: die Bewegung beim Lernen, bzw. das ständige Hin und Her in Stille und innere Konzentration und äußere Aktivität bei offenem Fenster. Turnübungen, Atemübungen und anderes. Daran mußte ich denken, als ich mir folgende Sendung ansah.

Zivilisation macht krank, denn der menschliche Körper ist eigentlich noch auf das Leben als Jäger und Sammler programmiert. "plan b" zeigt am Samstag, 14. Mai 2022, 17.35 Uhr, im ZDF, wie durch einen geeigneten Lebensstil die Biologie des Menschen berücksichtigt werden kann. Der Film "Mit Körper und Köpfchen. Ganzheitlich gesünder sein" von Maria-Christina Degen ist bereits jetzt in der ZDFmediathek und dort zwei Jahre lang abrufbar.

Während die Vorfahren des heutigen Menschen täglich ihre Koordination und Bewegung trainiert haben, sind nach Erkenntnissen der WHO heute 80 Prozent der Kinder zu passiv. Dadurch entwickeln sie wichtige kognitive Fähigkeiten nicht richtig. Die Bremer Oberschule Ronzelenstraße hat ein Projekt eingeführt, das die frühzeitige Degeneration bei Kindern verhindern soll: Sie dürfen während des Unterrichts auf Ergometern Rad fahren.

Sport-Coach Matthias Nowak trainiert Nachwuchstalente wie Marc, der von einer Karriere als Profi-Fußballer träumt. Ein "kognitives Training", bei dem Bewegung mit Denkaufgaben verknüpft wird, soll nicht nur Marcs körperliche Leistung steigern, sondern auch Konzentration und Reaktionsvermögen.

Heike Tharun bringt Frauen bei ihren Wanderschulungen bei, wie sie ihren Orientierungssinn trainieren können. Denn wer sich ständig auf das Navi verlässt, unterdrückt das Wachstum sogenannter Orts- und Rasterzellen im Gehirn.

Frank Rühli ist einer der bekannteste Mumienforscher der Welt, seine prominentesten Forschungsobjekte: Tutanchamun und Ötzi. Zusammen mit seinem Kollegen Frank Eppenberger untersucht er am Institut für Evolutionäre Medizin in Zürich, wie sich Krankheiten im Laufe der Evolution entwickelt haben. Dafür nimmt er auch operative Eingriffe bei altägyptischen Mumien vor.

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In der Ronzelen Schule in Bremen dürfen Schüler auf den Ergometern Radfahren während des Unterrichtes. Die Idee dahinter: wenn wir uns bewegen, können wir besser lernen.
©ZDF/Maria-Christina Degen

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Quelle: zdf.de