Namhafter Psychiater und Psychoanalytiker in Basel verstorben
Heinz Haber
Basel (WEltexpresso) - Am Dienstag ist Raymond Battegay mit 89 Jahren verstorben. Der am 27. Juni 1927 in Bern geborene Psychiater und Psychoanalytiker war von 1976 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1997 Ordinarius für Psychiatrie an der Universität Basel.
Anschliessend eröffnete er eine Privatpraxis für Psychiatrie und Psychotherapie in Basel. In den vielen Jahren, in denen Battegay als Chefarzt der Psychiatrischen Universitätspoliklinik Basel wirkte, wurde er durch seine Lehrtätigkeit und Forschungsarbeit sowie durch zahlreiche Publikationen bekannt – er hat im Laufe seiner Karriere mehr als 700 wissenschaftliche Arbeiten verfasst.
Neben anderen wurde das dreibändige Werk «Der Mensch in der Gruppe» Standard. Bekannt wurde auch sein Handwörterbuch der Psychiatrie. Raymond Battegay wurde als Sohn des Kaufmannsehepaars Karl («Charles») und Marguerite Battegay-Goetschel geboren, er absolvierte die ersten Primarschuljahre in Biel, anschliessend zog die Familie nach Basel.
Nach der Matura studiere Battegay Medizin an der Universität Basel, die Prüfung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolvierte er 1957. Kurz zuvor, nach einem langen Israel-Aufenthalt, heiratete Raymond Battegay im Jahr 1955 Shulamit Violet Ftaya aus Israel, die beiden bekamen die drei Söhne Edouard, Manuel und Oscar. Er engagierte sich stets innerhalb der jüdischen Gemeinschaft in Basel – erst Ende Oktober war er aufgrund seines hohen Alters aus dem Vorstand des Vereins Jüdisches Heim La Charmille zurückgetreten.
P.S. Wir wissen nicht, welchen Stellenwert heute Basel in der Ausbildung von Psychiatern und Psychoanalytikern hat. Auf jeden Fall war es damals ein Ort der Hoffnung für so viele, die ernsthaft mit neuen Methoden und auch mit weniger Chemie/Pharma heilen wollten.