Hubertus von Bramnitz
Bad Homubrg (Weltexpresso) - Unter Benito Mussolini trat Italien als späte Kolonialmacht auf und eroberte Äthiopien, das Land am Horn von Afrika. Wie Diktatur und Kolonialismus miteinander verflochten waren, darüber spricht der Trienter Historiker Prof. Gustavo Corni am Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg.
Der pittoreske Palazzo auf der berühmten Piazza Venezia in Rom war zur Zeit des italienischen Faschismus Regierungssitz Benito Mussolinis. Vom Balkon aus sprach er gerne zu den Massen – so auch am 9. Mai des Jahres 1936: Der Diktator proklamierte im Anschluss an die Besetzung der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba die Wiedergeburt des altrömischen Kaiserreiches. Diese verspätete kolonialistische Eroberung, getarnt durch die Bezeichnung „Krieg von Äthiopien“, war die Vollendung der imperialistischen Dynamik Italiens im sogenannten „Horn von Afrika“.
Italien hinkte dem europäischen Imperialismus, der am Ende des 19. Jahrhunderts bereits seinen Höhepunkt erreicht hatte, zeitlich hinterher. Aber die Eroberung Äthiopiens war anders angelegt: Mussolinis Massendiktatur unterschied sich grundlegend von den Nationalstaaten des vorhergehenden Jahrhunderts. Gustavo Corni, Experte für die Geschichte der Diktaturen im 20. Jahrhundert, wird in seinem Vortrag die problematische Verflechtung von Kolonialismus und Diktatur analysieren.
Zum Vortrag
„Ein Kolonialreich als late comer: Italien in Äthiopien
am Dienstag, 5. September, um 19 Uhr,
im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität,
Am Wingertsberg 4, Bad Homburg
Hintergrund:
Gustavo Corni ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Trient. Er war 2014 am Historischen Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften Gastwissenschaftler des Themenjahres „Die Welt von 1914“. Während seines Aufenthaltes arbeitete er an einer Monographie zur Geschichte des Nazismus, die kurz darauf erschienen ist (Gustavo Corni, Breve storia del nazismo: 1920-1945. Bologna: Il Mulino 2015). Aktuell forscht er zum Thema „Der italienische Faschismus und der Traum von einem neuen Imperium“ und ist im September im Rahmen des Themenjahres „Imperien und ihr Ende“ Fellow des Historischen Kollegs.
Die Programmbeauftragten für das aktuelle Themenjahr „Imperien und ihr Ende“ sind Christoph Cornelißen, Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität, und Thomas Duve, Direktor des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte und Professor für vergleichende Rechtsgeschichte an der Goethe-Universität. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften ist Institute for Advanced Studies der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung. In Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität hat das Forschungskolleg 2014 das Historische Kolleg ins Leben gerufen. Es dient renommierten Historikern als geisteswissenschaftliches Laboratorium und ist lebendiger Ort öffentlicher Debatten. Wissenschaftlicher Koordinator des Programms ist Andreas Fahrmeir, Professor für Neuere Geschichte an der Goethe-Universität. Hauptförderin des Historischen Kollegs ist die Dagmar-Westberg-Stiftung.
Foto: © welt.de
Info:
Anmeldung für den Vortrag: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Zum Vortrag
„Ein Kolonialreich als late comer: Italien in Äthiopien
am Dienstag, 5. September, um 19 Uhr,
im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität,
Am Wingertsberg 4, Bad Homburg
Hintergrund:
Gustavo Corni ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Trient. Er war 2014 am Historischen Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften Gastwissenschaftler des Themenjahres „Die Welt von 1914“. Während seines Aufenthaltes arbeitete er an einer Monographie zur Geschichte des Nazismus, die kurz darauf erschienen ist (Gustavo Corni, Breve storia del nazismo: 1920-1945. Bologna: Il Mulino 2015). Aktuell forscht er zum Thema „Der italienische Faschismus und der Traum von einem neuen Imperium“ und ist im September im Rahmen des Themenjahres „Imperien und ihr Ende“ Fellow des Historischen Kollegs.
Die Programmbeauftragten für das aktuelle Themenjahr „Imperien und ihr Ende“ sind Christoph Cornelißen, Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität, und Thomas Duve, Direktor des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte und Professor für vergleichende Rechtsgeschichte an der Goethe-Universität. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften ist Institute for Advanced Studies der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung. In Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität hat das Forschungskolleg 2014 das Historische Kolleg ins Leben gerufen. Es dient renommierten Historikern als geisteswissenschaftliches Laboratorium und ist lebendiger Ort öffentlicher Debatten. Wissenschaftlicher Koordinator des Programms ist Andreas Fahrmeir, Professor für Neuere Geschichte an der Goethe-Universität. Hauptförderin des Historischen Kollegs ist die Dagmar-Westberg-Stiftung.
Foto: © welt.de
Info:
Anmeldung für den Vortrag: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!