Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Am Montag ist es der syrischen Armee gelungen, Militante Kämpfer des «Islamischen Staat» (IS) aus einer «Tasche» im Süden von Damaskus abzudrängen. Damit sind laut einem Bericht des staatlich-syrischen Fernsehens praktisch alle Rebellen aus der Umgebung der Hauptstadt verdrängt worden.
Regierungstreue Truppen haben seit Wochen alles daran gesetzt, das Quartier Hajar al-Aswad und das benachbarte palästinensische Flüchtlingslager Yarmouk zu säubern. Nachdem im April die Aufständischen aus Ost-Ghouta vertrieben worden sind, scheint diese Aufgabe nach Angaben des syrischen Fernsehens nun effektiv gelungen zu sein. Somit kontrollieren die extremistischen Jihad-Gruppen nun nur noch zwei belagerte Wüstenregionen in Ost-Syrien, während eine andere Rebellengruppe noch eine kleine Enklave im Südwesten hält.
Die Behauptung des TV-Senders, wonach Damaskus zum ersten Mal seit sieben Jahren IS-frei sei, lässt sich derzeit noch nicht neutral bestätigen. Tatsache ist, dass seit Sonntag Nacht laut Berichten staatlicher Medien ein vorübergehender humanitärer Waffenstillstand in al-Hajar al-Aswad Frauen, Kindern und Betagten ermöglicht, die Gegend zu verlassen.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 18. Mai 2018