Geeignete Nachfolgerin für Israel ?
Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Zwei Tage vor den Knessetwahlen von 1996 war der Slogan «Netanyahu ist gut für die Juden» an allen Strassenkreuzungen Israels zu sehen. Binyamin Netanyahu besiegte damals Shimon Peres tatsächlich ziemlich überraschend und wurde Israels Premier.
Ob der erwähnte Slogan ausschlaggebend dafür verantwortlich war, kann heute nicht mehr eindeutig gesagt werden. Geschadet hat er jedenfalls nicht. Der australische Milliardär Joseph Gutnick, ein Anhänger der Lubavitcher Chassidim, der die Kampagne von 1996 finanzierte, ist auch heute, 22 Jahre nach dem damaligen Intermezzo, nicht untätig.
So meinte er gegenüber der «Jerusalem Post», dass er für den Fall, dass Netanyahu aus Amt und Würden ausscheiden wolle, bereits eine Nachfolgerin in petto habe. Die heutige Justizministerin Ayelet Shaked (Das Jüdische Haus). Er habe sich für Ministerin Shaked wegen ihrer rechtsorientierten Anschauungen entschieden, wegen ihrer Führungsqualitäten und ihrer Fähigkeiten, als säkulare Jüdin, die die Religion respektiere, als einigende Grösse unter den Israeli aufzutreten.
Zudem, so meinte Gutnick, sei die Zeit reif für Israel, nach Golda Meir eine zweite weibliche Regierungschefin zu bekommen. Um Ayelet Shaked zum Erfolg zu verhelfen, hat Gutnick der Ministerin vertraulich empfohlen, Das Jüdische Haus zu verlassen und dem Likud beizutreten. Was Shaked zu dieser Idee meint, hat sie der Öffentlichkeit noch nicht preisgegeben. Joseph Gutnick hat seine Milliarden übrigens verdient, weil er den Rat Menachem Mendel Schneersons, des früheren Lubavitcher Rebben, beherzigt und in Diamantminen im nördlichen Territorium Australiens investiert hat.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 20. Juli 2018