Jacques Ungar
Tel Aviv (WEltexpresso) - Auch wenn noch kein Termin offiziell bestätigt worden ist, haben sich Israels Regierungschef Binyamin Netanyahu und der russische Präsident Vladimir Putin in einem Telefongespräch auf ein baldiges Treffen geeinigt. Das bestätigte Netanyahu am Sonntag während einer Kabinettsitzung.
Das Treffen, sollte es tatsächlich zustande kommen, wäre das erste direkte Rendezvous zwischen den beiden Staatsmännern, seitdem die syrische Flugabwehr im vergangenen Monat Jagd auf israelische Düsenjäger machte, dabei aber – höchst wahrscheinlich irrtümlicherweise – eine russische Yiljushin-20-Maschine abschoss. Keines der 15 Besatzungsmitglieder überlebte den Zwischenfall.
Die diplomatischen Spannungen zwischen Jerusalem und Moskau als Folge der Beschuldigung der Russen bezüglich der Rolle der israelischen Luftwaffe bei dem Zwischenfall taute am Wochenende wieder etwas auf. Die in London erscheinende arabisch-sprachige Zeitung «Ahsharq Al Awsat» (Der Nahe Osten) berichtete am Samstag von angeblichen russischen Versuchen, Kommunikationskanäle zwischen Teheran und Jerusalem zu öffnen, um nach der Lieferung der russischen S-300-Raketenabwehrsysteme in Syrien «die Spannungen zu reduzieren und Friktionen zu vermeiden».
Laut arabischen Medienberichten wird nicht ausgeschlossen, dass Moskau in der ganzen Sache die «Rolle eines Vermittlers» spielt. In Israel wird der Umstand mit besonderer Missbilligung registriert, dass Syrien die Abwehrsysteme S-300 und das modernere S-400 bereits seit 2016 besitzen. Allerdings bedeutet der jetzige Beschluss der Russen, das Systeme den Syrern zu liefern, dass deren Kontrolle und Handhabung völlig dem Regime Assad übergeben werden und nicht mehr den russischen Truppen und Bewachern unterstehen.
Foto:
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 8. Oktober 2018
Laut arabischen Medienberichten wird nicht ausgeschlossen, dass Moskau in der ganzen Sache die «Rolle eines Vermittlers» spielt. In Israel wird der Umstand mit besonderer Missbilligung registriert, dass Syrien die Abwehrsysteme S-300 und das modernere S-400 bereits seit 2016 besitzen. Allerdings bedeutet der jetzige Beschluss der Russen, das Systeme den Syrern zu liefern, dass deren Kontrolle und Handhabung völlig dem Regime Assad übergeben werden und nicht mehr den russischen Truppen und Bewachern unterstehen.
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