Jacques Ungar
Jerusalem (Weltexpresso) - Anläßlich eines Auftritts in Jerusalem war die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland keine Verkünderin froher Botschaften. Vielmehr warnte die Politikerin davor, dass die jüdische Gemeinde ihres Landes wahrscheinlich zu Zielobjekten für Hassverbrechen werden könnte.
An einem Anlass, den der Israelische Rat für Außenbeziehungen und die kanadische Botschaft in Israel gemeinsam organisiert haben, meinte die Ministerin, für sie als kanadische Politikerin sei es wichtig einzugestehen, dass der Antisemitismus eine sehr reale Erscheinung sei. Sie betonte die Notwendigkeit, sich klar zugunsten der liberalen Demokratie und gegen alle Formen der Xenophobie, des Rassismus, der Diskriminierung und des Antisemitismus auszusprechen.
Kanada bemüht sich derzeit um einen Sitz im Uno-Sicherheitsrat. Sollten die Bemühungen von Erfolg gekrönt sein, dürfte die kanadische Präsenz im Sicherheitsrat nach Ansicht von Chrystia Freeland ein «Positivum für Israel» werden. Dass die möglichen antisemitischen Entwicklungen in Kanada ernst genommen werden sollten, lässt sich an folgenden Fakten ablesen: Die jüdische Gemeinschaft Kanadas ist weltweit die viertgrösste und die drittgrösste in der Diaspora. Gemeinsames und dezidiertes Handeln aller liberal-demokratisch eingestellten Kreise dürfte ein Gebot der Stunde sein.
Foto:
© Tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 9. November 2018
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