Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - «Die ägyptische Delegation macht alles in ihrer Macht stehende, um die Spannung zu reduzieren und einen Krieg im Gazastreifen zu verhindern», sagte ein hochrangiger Offizieller in Gaza zur israelischen Zeitung «Maariv». «Ich denke, dass auch die israelische Seite am Vorabend der Wahlen nicht an einem Krieg interessiert ist».
Am Dienstagabend reiste die ägyptische Delegation via die Erez-Passage nach Israel ein, nachdem sie zuvor mit dem Hamas-Führer Ismail Haniyeh und Yahya Sinwar, den Chef der Bewegung im Gazastreifen konferiert hatte. Die Delegation diskutierte einen Waffenstillstand mit Israel, sowie die Forderung der Hamas, ein vor vier Monaten an einem Treffen mit Ägypten, der Uno und Qatar erzieltes Abkommen in die Tat umzusetzen.
Gemäß dem Abkommen muss Israel den Waffenstillstand in drei Phasen in Kraft setzen: Erstens muss gemäss dem Prinzip «Ruhe für Ruhe» für Ruhe gesorgt werden. Zweitens soll die Fischereizone und der Import verschiedener Güter in den Gazastreifen erweitert werden. Drittens sollen 150 Megawatt Elektrizität in den Streifen eingeführt werden. Zusätzlich sollen Projekte geschaffen werden, die Jobs für Arbeitslose kreieren, und schliesslich sollen Verhandlungen über die maritime Passage eröffnet werden. Massgebliche palästinensische Kreise schlossen am Mittwoch nicht aus, dass die ägyptische Delegation mit israelischen Antworten zurückkehren wird. Das könnte laut diesen Kreisen zu einem Abkommen zwischen den Seiten und einer Reduktion der Eskalation an Israels Südgrenze führen. Israel hingegen glaubt, dass die wachsende Aktivität am Grenzzaun und die Zunahme der Feuerballone unter anderem bezwecken sollen, die ägyptische Delegation unter Druck zu setzen. Dennoch wird in Israel nicht rundweg ausgeschlossen, dass die Lage sich nach den Gesprächen beruhigen wird.
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Israel hingegen glaubt, dass die wachsende Aktivität am Grenzzaun und die Zunahme der Feuerballone unter anderem bezwecken sollen, die ägyptische Delegation unter Druck zu setzen © tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 7. Feb 2019
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Israel hingegen glaubt, dass die wachsende Aktivität am Grenzzaun und die Zunahme der Feuerballone unter anderem bezwecken sollen, die ägyptische Delegation unter Druck zu setzen © tachles
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