Jacques Ungar
Tel Aviv (WEltexpresso) - Mehrere Tage lang spekulierte ganz Israel über die Gründe für die geheimnisumwitterte Reise von Ron Dermer, dem israelischen Botschaft in den USA, nach Alaska. Wie geheimnisvoll die Sache war, geht schon alleine daraus hervor, dass die meisten Einzelheiten des diplomatischen «Ausflugs» zunächst nicht veröffentlicht werden durften, und zwar auf Anordnung der israelischen Militärzensur. In anderen Worten: Alle Details, die die israelische Medien bis Sonntagfrüh publizierten, waren zuvor von den Zensurgewaltigen freigegeben worden.
Das gilt nicht zuletzt für den am Freitagabend ausgestrahlten Bericht der TV-Kette 13, in dem nicht näher genannte israelische Offizielle dahingehend zitiert wurden, dass es sich bei Dermers Flug nicht um eine «gewöhnliche Visite zu einem der US-Staaten» gehandelt habe, sondern um eine «viel wichtigere und sogar dramatische Reise». Barak Ravidm der Reporter von TV 13, wusste hinzuzufügen, dass die Visite ein Thema im Zentrum der US-israelischen Sicherheitsbeziehungen» betraf und zu tun hatte mit der Kooperation hinsichtlich der iranischen Bedrohung.
Botschafter Dermers Reise fand nach Angaben der «Jerusalem Post» (JP) in der gleichen Woche statt, in der Teheran dem Vernehmen nach eine Shahab-3-Rakete testete, die bekanntlich in der Lage ist, einen nuklearen Sprengkopf zu transportieren. Gemäss «New York Times» wurde die Rakete in Süd-Iran abgefeuert, flog 1100 Kilometer weit und landete östlich von Teheran. Israel wäre prinzipiell also in Reichweite der Shahab-3.
Am Sonntag gegen Mittag lösten sich dann die diversen Rätsel auf. Nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums hat Israel in Zusammenarbeit mit der American Missile Defense Agency (MDA) erfolgreich eine Reihe von Tests der «Arrow-3»-Rakete durchgeführt. Die Tests sind von den Israel Aerospace Industries (IAI) und dem Verteidigungsministerium zusammen mit der Luftwaffe in einem Testgelände in Alaska vollzogen worden. Zweck der Arrow-3 ist es, ballistische Raketen außerhalb der Atmosphäre abzufangen.
Während der wöchentlichen Kabinettssitzung am Sonntag lobte Regierungschef Netanyahu die Testversuche: «Die Ausführung war perfekt. Heute besitzt Israel die Kapazität, gegen ballistische Raketen zu reagieren, die von Iran oder sonst wo gegen uns abgefeuert worden sind». Der Premierminister sandte eine kaum verschlüsselte Warnung an die Adresse Teherans: «Wir sind ihnen sowohl defensiv als auch offensiv überlegen». Am Sonntag schrieb «Haaretz» zur «Arrow-3»-Rakete: «Die Arrow-3 gilt als die nächste Generation der Verteidigungssysteme. Sie ist in der Lage, Ziele von grossen Distanzen und Höhen und mit höherer Geschwindigkeit als bisher anzugreifen. Heute benutzt die israelische Armee schon seit einigen Jahren die «Arrow-2». Zusätzlich bedient sie sich einer älteren Version der «Arrow-3», welche Armee 2017 erhalten hat. Das neue, sich derzeit in einer Testphase befindliche System wird den IDF höchstwahrscheinlich die Fähigkeit verleihen, sich mit komplexeren Szenarios zu befassen».
Am Sonntag gegen Mittag lösten sich dann die diversen Rätsel auf. Nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums hat Israel in Zusammenarbeit mit der American Missile Defense Agency (MDA) erfolgreich eine Reihe von Tests der «Arrow-3»-Rakete durchgeführt. Die Tests sind von den Israel Aerospace Industries (IAI) und dem Verteidigungsministerium zusammen mit der Luftwaffe in einem Testgelände in Alaska vollzogen worden. Zweck der Arrow-3 ist es, ballistische Raketen außerhalb der Atmosphäre abzufangen.
Während der wöchentlichen Kabinettssitzung am Sonntag lobte Regierungschef Netanyahu die Testversuche: «Die Ausführung war perfekt. Heute besitzt Israel die Kapazität, gegen ballistische Raketen zu reagieren, die von Iran oder sonst wo gegen uns abgefeuert worden sind». Der Premierminister sandte eine kaum verschlüsselte Warnung an die Adresse Teherans: «Wir sind ihnen sowohl defensiv als auch offensiv überlegen». Am Sonntag schrieb «Haaretz» zur «Arrow-3»-Rakete: «Die Arrow-3 gilt als die nächste Generation der Verteidigungssysteme. Sie ist in der Lage, Ziele von grossen Distanzen und Höhen und mit höherer Geschwindigkeit als bisher anzugreifen. Heute benutzt die israelische Armee schon seit einigen Jahren die «Arrow-2». Zusätzlich bedient sie sich einer älteren Version der «Arrow-3», welche Armee 2017 erhalten hat. Das neue, sich derzeit in einer Testphase befindliche System wird den IDF höchstwahrscheinlich die Fähigkeit verleihen, sich mit komplexeren Szenarios zu befassen».
Foto:
Binyamin Netanyahu (r.) und US-Botschafter David Friedman schauen «Arrow-3»-Tests zu
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 29. Juli 2019
Binyamin Netanyahu (r.) und US-Botschafter David Friedman schauen «Arrow-3»-Tests zu
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 29. Juli 2019