Bildschirmfoto 2019 08 20 um 08.16.07Ammans Parlament fordert Ausweisung des Botschafters

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Wie weit kann das Stimmungsbarometer zwischen Amman und Jerusalem noch sinken? Am Montag wiederholten Gruppen im jordanischen Parlament die dringende Empfehlung, das Haschemitische Königreich solle Amir Weissbrod, den israelischen Botschafter in Amman ausweisen, um damit gegen israelische «Verletzungen», wie es heisst, gegen die Aktionen bei der el-Aqsa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg zu protestieren.

Die Empfehlung wurde durch das Palästina-Komitee des jordanischen Repräsentantenhaus und andere parlamentarische Blöcke während einer Notstandsitzung angebracht, an der auch der jordanische Außenminister Ayman Safadi teilnahm. Die betreffenden Parlamentsmitglieder verlangten auch die Schließung der israelischen Botschaft in Amman, die Annullierung des israelisch-jordanischen Friedensvertrags und die Zitierung des amerikanischen Botschafters im Königreich, um gegen die Unterstützung Israels durch Washington zu protestieren. Schließlich forderten die parlamentarischen Scharfmacher die Rückberufung des jordanischen Botschafters aus Israel.

Außenminister Safadi erklärte dem Parlament, dass Jordaniens «unerschütterliche Position» Jerusalem als «rote Linie» bleibe. Der Schutz islamischer und christlicher Heiliger Stätten im «besetzten Jerusalem» nannte der Botschafter eine «Verantwortung» Jordaniens in seiner Aufgabe als Wächter übe die heiligen Stätten in der Stadt. Außenminister Safadi warnte schliesslich, dass Israels Aktionen den Konflikt erschweren, die Spannungen erhöhen und zu einer Explosion führen würden, was letzten Endes den internationalen Frieden und die Sicherheit bedrohen würde.

Foto:
Jordaniens Außenminister Ayman Safadi
© tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 15. August 2019