Bildschirmfoto 2019 12 19 um 05.21.28Grabschänder hatte Kenntnis geheimer Informationen

Redaktion tachles

Berlin (Weltexpresso) - Das unmarkierte Berliner Grab des Gestapochefs Reinhard Heydrich, einem der wichtigsten Architekten des Holocausts, ist offen vorgefunden worden. Laut der BBC war das Grab des Mannes nach dem Zweiten Weltkrieg nicht markiert worden, um zu verhindern, dass es zu einem Wallfahrtsort für Neo-Nazis würde.

Daher ist anzunehmen, dass die Person oder die Personen, welche das Grab öffneten, Zugang hatten zu unveröffentlichten Informationen. Nach ersten Untersuchungen sind die Überreste der Körperteile Heydrichs bei dem Gewaltakt nicht beschädigt worden. Die deutsche Polizei hat eine Untersuchung eröffnet. Nach geltendem deutschen Gesetz könnte die Täterschaft der Grabschändung für schuldig befunden werden.

Heydrich, der «Mann mit dem eisernen Herzen» war einer der Hauptorganisatoren der Reichs-Pogromnacht (der so genannten Kristallnacht) von 1938, die den Beginn bildete für den Nazi-Krieg gegen die Juden. Er leitete auch die Wannsee-Konferenz von 1942, an der sich die Naziführung sich auf eine «Endlösung» des so genannten Judenproblems einigte. Wenige Monate später wurde Heydrich von einem in Grossbritannien ausgebildeten tschechischen Kommando bei Prag umgebracht und in Berlin beigesetzt. Als Racheakt entvölkerten die Deutschen anschliessend die tschechoslowakische Stadt Lidice.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 17. Dezember 2019