
Heinz Markert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es ist unabweisbar, dass die ‚bürgerlichen‘ Parteien FDP und CDU unweigerlich prä- und postfaschistische Zwillinge sind, weil der Zustand, den sie als bürgerliche Ordnung reklamieren, d.h. die Erhaltung eisenharter Interessen, die von ihnen als naturwüchsig beansprucht werden - die Wahrung der Verfügung über Kapital und Arbeit - früher oder später große Spannungen mit sich bringt.
Und weil dieses ungleich geschmiedete Paar ‚Kapital und Arbeit‘ der Vermittlung, d.h. des sozialen und kulturellen Ausgleichs zwischen ‚Bürger‘ und ‚Nicht-Bürger‘ entbehrt und daher zunehmend an Grenzen stößt, ist Gefahr angesagt. Sie macht tagtäglich als Spaltung der Gesellschaft die Runde. Daher datiert der Knüppel aus dem Sack von Schwarzen Mittwoch, nach dem Motto Jetzt-erst-recht und Weiter-so, der den Knoten durchschlagen sollte, aber die Lösung nur auf eine ungewisse Zukunft vertagt. Naiv sprach ein leitender Beamter des Arbeitsamtes 1974, der den fatalen Mechanismus verkannte: Uns ist die Arbeit am sozialen Ausgleich aufgegeben. Keiner der Herren hätte damit gerechnet, dass die Sockelarbeitslosigkeit nie mehr abgebaut würde.

Merke: Die Gewalttat ist die Konsequenz der bürgerlichen Ordnung, weil sie sich der Selbstreflexion verweigert.
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