Jacques Ungar
Lima (Weltexpresso) - Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin ersuchte den peruanischen Präsidenten MartÍn Alberto Vizcarra Cornejo in einem Brief um die Begnadigung der 24-jährigen israelischen Staatsbürgerin Hodaya Monsongo. Die Israelin sitzt wegen Drogenschmuggels in Lima im Gefängnis. 2019 hatten die peruanischen Behörden in Hodayas Gepäck nicht weniger als 28 Kilo Kokain gefunden. Die Frau war drauf und dran gewesen, ihre Rückreise nach Israel anzutreten, verbringt wegen ihres angeblichen Vergehens aber seit 2019 ihre Zeit im Gefängnis. In seinem Brief schrieb Staatspräsident Rivlin nun, dass Hodaya Monsongo an medizinischen und mentalen Gesundheitsproblemen leide, einschliesslich einer diagnostizierten beschränkten kognitiven Fähigkeit, die möglicherweise verantwortlich ist für ihre unbeabsichtigte Verwicklung in die angebliche Schmuggelangelegenheit.
Monsongo hat in Israel laut Rivlin keine kriminelle Vergangenheit. Sie spricht dem Vernehmen nach nur Hebräisch und hatte Schwierigkeiten, mit ihrem lokalen peruanischen Anwalt zu kommunizieren. Rivlin appellierte an Cornejos «Gnade und Anteilnahme». Darüber hinaus ersuchte Monsongos Bruder Maor in einem TV-Interview Premier Binyamin Netanyahu um seine Intervention im Falle seiner Schwester. Man darf gespannt sein, ob auch dieses Mal ausländische Politiker zu Gunsten einer Israelin Gnade vor Recht ergehen lassen.
Foto:
© tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 21. Februar 2020
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