Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Eine Mehrheit der jüdischen Bevölkerung Israels unterstützt die Annexion von Teilen der Westbank nicht, wie Premier Netayanhu sie durchzuführen beabsichtigt. Das ergibt eine Umfrage der Organisation «Commanders for Israels Security», die zuerst von Ynet publiziert worden ist, und am Freitag auch von der «Jerusalem Post».
Die genannte Bewegung besteht aus ehemaligen hochrangigen Sicherheitsoffiziellen (IDF, Mossad, Shabak und israelische Polizei). Laut der Umfrage unterstützen 26 Prozent der Antwortenden eine potentielle Annexion der Westbank, während 40 Prozent sich für eine Zweistaatenlösung des israelisch-palästinensischen Konflikts aussprachen. 22 Prozent sind für eine unilaterale Entflechtung von den Palästinensern. Nur 13 Prozent der jüdischen Israeli sind zufrieden mit der gegenwärtigen Lösung.
Matan Vilnai, Vorsitzender der «Commanders» und ehemaliger israelischer Vize-Generalstabschef meint zur Umfrage: «Die Daten zeigen, dass eine wesentliche Mehrheit der Öffentlichkeit gegen die Annexion ist und Lösungen vorzieht, die auf der Trennung von den Palästinensern basieren». Vilnai fügt hinzu: «Eine unilaterale Annexion ohne ordentliche Vorbereitung und ohne Beratung mit professionellen Experten könnte zu einer Katastrophe für Israel führen und eine gewalttätige Kettenreaktion auslösen. Wir, ehemalige hochrangige Sicherheitsoffizielle, rufen die israelische Regierung dringend auf, von einer einseitigen Annexion abzusehen, und einen derart wichtigen und riskanten Schritt nicht ohne vorhergehendes Referendum zu genehmigen».
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 8. Mai 2020
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 8. Mai 2020