Bildschirmfoto 2020 08 20 um 21.56.38Premier Netanyahu und das Staatsoberhaupt Sudans, Abdel Fattah al-Burhan, hatten im Februar dieses Jahres vereinbart, die gegenseitigen Beziehungen zu normalisieren

Redaktion tachles

Jerusalem (Weltexpresso) - Am Dienstag gab nun ein Sprecher des sudanesischen Aussenministeriums bekannt, dass sich das Land freue, mit Israel ein Friedensabkommen abzuschliessen. Er bestätigte damit Spekulationen, dass weitere arabische Staaten dem Beispiel der Emirate folgen würden. Netanyahu begrüsste die Ankündigung und sagte, dies sei eine weise Entscheidung des Vorsitzenden des Souveränen Rates, der faktisches Staatsoberhaupt Sudans ist. Nicht nur Israel und Sudan, sondern auch die ganze Region und ihre Völker könnten von einem solchen Abkommen profitieren, und Israel werde alles tun, um diese Vision in Realität zu verwandeln.

Fachleute gehen davon aus, dass Sudan an einer Normalisierung der Beziehungen mit Israel interessiert ist, weil sich das Land davon eine Aufhebung der US-Sanktionen verspricht. Der Sprecher des Außenministeriums betonte indessen, dass es keinen Grund für die Fortsetzung der Feindseligkeiten zwischen den zwei Ländern gebe. Ein Abkommen werde auf Gegenseitigkeit beruhen und die Interessen Sudans gebührend berücksichtigen.

Überdies lobte er seinerseits die Entscheidung der VAE für ein Abkommen mit Israel als klug. Kurz danach gaben arabische Medien allerdings bekannt, dass der sudanesische Aussenminister die Aussagen des Sprechers widerrufen habe: Dieser sei nicht befugt gewesen, Sudans Beziehungen zu Israel zu kommentieren, und das Ministerium habe eine Normalisierung der Beziehungen überhaupt nicht diskutiert. Für Israel hat Sudan aber insofern strategische Bedeutung, weil iranische Waffen für den Gazastreifen durch das Land geschmuggelt werden.

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Das Staatsoberhaupt von Sudan, Abdel Fattah al-Burhan

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 19. August 2020